48 Flüchtlinge sollen an die Pinneberger Straße ziehen. Projekt kostet 930.000 Euro

Rellingen. An der Pinneberger Straße 54 in Rellingen entsteht bis September ein neues Containerdorf für Flüchtlinge. Laut Votum des Bauausschusses wendet die Gemeinde 930.000Euro auf, um das alte Lehrerwohnhaus auf dem gemeindeeigenen Grundstück abzureißen und dort eine Notunterkunft zu schaffen. Die Zustimmung des Finanzausschusses gilt als sicher. „Ich freue mich, dass wir jetzt Klarheit haben und planen können“, sagt Bürgermeisterin Anja Radtke.

Aktuell bekomme die Gemeinde acht Flüchtlinge im Monat zugewiesen. Bleibe es dabei, werde es trotz der gerade erst eröffneten Unterkunft an der Tangstedter Chaussee ab Mai eng. „Wir sind händeringend auf der Suche nach Wohnraum, den wir anmieten können.“ Die neue, doppelstöckige Unterkunft sei bei einer Maximalbelegung für 48 Personen konzipiert.

Bauausschusschef Eckhard Schlesselmann, CDU, rechnet mit 38 bis 40Containern, die auf das 950 Quadratmeter große Grundstück gestellt werden. Er kritisiert, dass zu wenig über alternative Bauweisen nachgedacht wurde. „Ich hatte mich außerdem in der Fraktion für einen anderen Standort eingesetzt“, sagte er. Wie auch die unmittelbaren Anwohner präferierte Schlesselmann den nur noch sporadisch genutzten Verkehrsübungsgarten der Caspar-Voght-Schule, der „dreimal so groß ist“. Weil die CDU mehrheitlich anders entschied, enthielt sich Schlesselmann bei der Abstimmung. Im Bauausschuss stimmten außerdem SPD und Grüne für den Standort an der Pinneberger Straße 54.

Entgegen erster Planungen wird der Komplex um 180 Grad gedreht. Dadurch wird erreicht, dass die Fassade zur Pinneberger Straße mit einer Lerchenholzverkleidung etwas „aufgehübscht“ werden kann. Dies war insbesondere Wunsch der SPD.