Tornescher Bürgerinitiative übergibt Unterschriften an Verkehrsminister in Kiel

Tornesch/Kiel. 12.527 Menschen wollen mehr Bahnhalte in Tornesch. So viele Bürger haben die Listen der Tornescher Bürgerinitiative (BI) „Dorfbahnhof? Nein Danke!“ unterzeichnet. Die Aktivisten übergaben die Unterschriften am Donnerstag in Kiel an Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer und Bernd Wewers, Geschäftsführer der landesweiten Verkehrsgesellschaft (LVS).

Derweil hat Torneschs Bürgermeister Roland Krügel seinen Schriftverkehr mit LVS-Chef Wewers ins Internet gestellt. „Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, dem doch etwas komplizierten Sachverhalt zu folgen, biete Ihnen aber an, sich aus erster Hand zu informieren“, schreibt Krügel auf der Internetseite der Stadt Tornesch. Gleichzeitig ruft er die Bürger dazu auf, bei Wewers persönlich Beschwerde einzureichen. „Was in Ahrensburg und Quickborn möglich ist, muss doch auch bei uns gehen“, meint er. Der Verwaltungschef und die BI fordern je einen 30-Minuten-Takt von Tornesch nach Hamburg-Altona und zum Hamburger Hauptbahnhof.

Der Fahrgastverband Pro Bahn unterstützt die Forderung. „Die innerhalb kurzer Zeit gesammelten 12.527 Unterschriften zeigen, dass viele Einwohner der Stadt Tornesch sowie der umliegenden Städte und Gemeinden den Ausbau des Verkehrsangebotes im Nahverkehr unterstützen“, sagt der Pro-Bahn-Landesvorsitzende Stefan Barkleit.

Der Fahrgastverband fordert zudem, auf den von der Nordbahn übernommenen Strecken einen S-Bahn-Vorlaufbetrieb einzuführen. So soll der Regionalbahnverkehr zwischen Elmshorn und Hamburg tagsüber auf einen 20-Minuten-Takt verdichtet werden. Voraussetzung dafür sei die Aufstockung der Zuschüsse zur Finanzierung des Nahverkehrs durch die Bundesregierung, so Sigrid Pohlmann, Vorsitzende des Pro-Bahn-Regionalverbandes Westholstein. Derzeit stehen dafür jährlich etwa 7,3 Milliarden Euro zur Verfügung, laut Pro Bahn wären 8,5 Milliarden Euro pro Jahr nötig.