Quickborner Politiker können sich noch nicht zur Öffnung des Zauns an der Bahnstraße entschließen

Quickborn. Die Anwohner der Quickborner Bahnstraße müssen sich weiter gedulden. Der vor vier Jahren gesperrte Zugang zum AKN-Bahnhof Ellerau wird vorerst noch nicht geöffnet. Der Stadtentwicklungsausschuss der Quickborner Ratsversammlung fällte am Donnerstagabend keine Entscheidung zugunsten der Anwohner. Damit die 160.000 Euro, die der Straßenumbau und die Herstellung eines gesicherten Überweges kosten sollen, nicht umsonst ausgegeben werden, soll die Verwaltung zuvor beim Land abklären, ob die für 2020 geplante Elektrifizierung der AKN-Bahnstrecke diese Öffnung überflüssig macht. Falls das der Fall sei, spricht sich die SPD dagegen aus. Die CDU plädierte für den Umbau. FDP und Grüne äußerten sich nicht.

Im Mai 2011 war aus Sicherheitsgründen der direkte Zugang von der Bahnstraße über die Bahngleise zum Bahnsteig mit einem Zaun versperrt worden. Seitdem müssen die Quickborner Anwohner einen Umweg von einem Kilometer durch einen Fußgängertunnel laufen, um zum Bahnhof zu kommen. Eine Bürgerinitiative sammelte 1200 Unterschriften, um den Zaun wieder zu öffnen. Doch dann stritten sich die beteiligten Gemeinden um die Kosten. Die Gemeinde Ellerau, die nach Darstellung der Quickborner Verwaltung im September 2011 zunächst zugesagt hatte, sich zur Hälfte daran zu beteiligen, will jetzt nur noch 25.000 Euro bereitstellen. Nur wenn Quickborn im Gegenzug der Erweiterung eines Supermarktes zustimme, würde Ellerau seinen Beitrag auf 55.000 Euro erhöhen. Eine Bedingung, die Bürgermeister Thomas Köppl als rechtlich fragwürdig ablehnt. Die AKN und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr wollen sich an den Kosten nicht beteiligen.

Somit verblieben für Quickborn 135.000 Euro an Kosten für die Schaffung eines sicheren Bahnsteigzugangs. Die Verwaltung plädierte im Interesse der etwa 500 Anwohner dafür, dies jetzt in Angriff zu nehmen. Gerade für ältere und gehbehinderte Menschen sei der Umweg nicht mehr zumutbar, sagt Köppl. CDU-Ratsfrau Doris Torn unterstützte den Antrag „zum Wohle der Bürger“ trotz der angespannten Haushaltslage. SPD-Ratsherr Wolfgang Tröger sprach sich dagegen aus. Wenn die Bahnstrecke im Zuge des S-Bahn-21-Projekts an dieser Stelle tiefer gelegt würde, wäre der Zugang überflüssig, das Geld verschwendet.

Nun will Köppl beim Land klären, ob die Elektrifizierung der Bahnstrecke dem Bahnsteigzugang ins Gehege käme. Erst dann soll der Ausschuss endgültig entscheiden. Die Anwohner der Bahnstraße werteten dies nach der Sitzung als unnötige „Hinhalte-Taktik“.