3,5 Millionen Euro beträgt das Defizit im Entwurf des Halstenbeker Gemeindehaushaltes für 2015.

Angesichts dieser Zahl und den prognostizierten Fehlbeträgen in den Folgejahren ist die Gemeinde gut beraten, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Was liegt da näher, als neue leistungsstarke Betriebe anzusiedeln und Gewerbesteuer zu kassieren? Die Nachfrage von Betrieben nach einem Standort in Halstenbek ist immens. Was fehlt, sind geeignete Flächen.

Vor diesem Hintergrund kann es sich die Gemeinde nicht leisten, wählerisch zu sein. Die Fläche der Firma Greve ist die einzige Chance, mittelfristig ansiedlungswillige Firmen nach Halstenbek zu locken. Das weiß natürlich auch die Hamburger Firma. Und pokert hoch. Die Forderung von Greve, einen Teil der Fläche für Wohnbebauung nutzen zu können, ist zweifelsohne eine Erpressung. Allerdings sitzt die Firma am längeren Hebel, schließlich gehört ihr das begehrte Areal.

Insofern erscheint es zweifelhaft, ob die Taktik der CDU aufgeht und Greve sich vom Abbruch des Verhandlungsprozesses beeindrucken lässt. Schließlich besitzt das Unternehmen die Fläche schon mehr als zehn Jahre. Und nachdem die ursprünglichen Pläne scheiterten, hat Greve schon einmal bewiesen, keine Eile mit der Erschließung der Fläche zu haben.