Quickborn. Wie brisant das Thema Frauen und Rechtsextremismus sein kann, zeigt der aktuelle Strafprozess gegen Beate Zschäpe zur Mordserie der neonazistischen Terrorzelle nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Nun veranstaltet die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Quickborn, Hannah Gleisner, einen Workshop mit dem Titel „Zwischen Lippenstift und Hakenkreuz – Frauen in der rechtsextremen Szene. Eine Herausforderung für uns alle“.

Eingeladen sind Lehrer, Erzieher, Pädagogen und Ausbilder, die in ihrer Arbeit mit jungen Frauen zu tun haben, deren politische Gesinnung dieser Richtung nahesteht. Der Workshop am Sonnabend, 7. Februar, von 10.30 Uhr bis 15 Uhr im Quickborner Rathaus wird von der Soziologin Johanna Sigl geleitet. Sie hat ihre Doktorarbeit über Aussteigerinnen aus der rechtsextremen Szene verfasst.

In der öffentlichen Wahrnehmung werde der Rechtsextremismus meist mit übertriebener Männlichkeit und Gewaltbereitschaft verbunden, sagt Hannah Gleisner. „Rechtsextreme Frauen und Mädchen werden häufig nicht als Teil der Rechtsextremen-Szene wahrgenommen, obwohl sie in nahezu allen Bereichen der Szene aktiv sind.“ Darum solle in dem Fachworkshop der Frage nachgegangen werden, welche Rollen Frauen und Mädchen in diesen Gruppen spielen und welche Erscheinungs- und Organisationsformen sich dabei zeigen. An den Geschlechterrollen und der Ideologie ließen sich, so Gleisner, ganz unterschiedliche Möglichkeiten des weiblichen Engagements in der rechten Szene darstellen und diskutieren.

Anmeldung bis zum 4. Februar bei Hannah Gleisner unter Telefon 04106/611-274 oder per E-Mail an gleichstellungsbeauftragte@quickborn.de. Die Teilnahme ist kostenfrei.