Ministerin Alheit spricht bei Einweihung der Neubauten auf Hochschulcampus in Elmshorn

Elmshorn. Es sei wirklich das letzte größere Bauvorhaben auf dem Campus, da das Grundstück jetzt komplett bebaut sei. Mit diesem Worten sorgte Georg Plate, Vorstandsvorsitzender der Nordakademie, bei der feierlichen Einweihung zweier neuer Hochschulgebäude in Elmshorn am Mittwoch im Audimax der Hochschule für Lacher. Unter den zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Forschung waren Kristin Alheit, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, Thomas Lambusch, Präsident des Arbeitgeberverbands Nordmetall sowie Bürgermeister Volker Hatje. Längst ist dieser Satz bei Eingeweihten zum Running Gag avanciert. „Von einigen wird er bereits als versteckte Ankündigung für einen Neubau verstanden“, scherzte Lambusch.

Begonnen hat der Reigen der Neubauten 1997 mit dem Hauptgebäude, benannt nach Albert Einstein. Es folgten 2002 das Albert-Schweitzer-Gebäude, 2005 das Audimax, 2007 das lsaac-Newton- und 2010 das Erasmus-Haus. Die Besonderheit, so Plate, sei diesmal, dass gleich zwei Bauten eingeweiht würden – benannt nach dem Informatiker Joseph Weizenbaum sowie der Physikerin Lise Meitner.

In den beiden Neubauten, die insgesamt fast 2700 Quadratmeter Nutzfläche bieten, befinden sich Vorlesungsräume, Büros, lT-Funktionsräume mit Usability-Labor sowie eine Modellfabrik, in der Arbeitsplätze der Zukunft und kleine Fertigungseinheiten geplant und umgesetzt werden sollen. Weiterhin entstand erstmalig ein hochschuleigenes Studentenwohnheim, dessen 46 Zimmer bereits bezogen wurden. Dort leben 86 Studierende während der theoretischen Phasen des dualen Studiums direkt auf dem Campus. Insgesamt fünf Millionen Euro investiert die Nordakademie, Hochschule der Wirtschaft, aus Eigenmitteln der Trägergesellschaft in die neuen Gebäude.

Als „Gewinn für die Region“ bezeichnete Bildungsministerin Alheit die Nordakademie. Es habe sie damals in ihrer Funktion als Bürgermeisterin geschmerzt, dass die Nordakademie sich gegen Pinneberg als Standort entschieden hatte. „Ich spüre noch den Phantomschmerz“, sagte sie. Mit den neuen Gebäuden reagiere die Hochschule auf die gestiegene Nachfrage aus der Wirtschaft nach Absolventen der Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Alheit versprach, sich für die Änderung des Hochschulgesetzes einzusetzen. Geplant ist, dass künftig auch den Hochschulabsolventen die Promotion erlaubt sein soll.

„Als Nordmetall vor 23 Jahren an der Gründung der Nordakademie mitgewirkt hat, haben natürlich viele auf einen Erfolg gehofft“, sagte Lambusch. Aber keiner hätte gewagt zu glauben, dass binnen zwei Jahrzehnten aus einer kühnen Idee eine der größten Privathochschulen Deutschlands würde.

„Hochschulen haben die Aufgabe, mit neuen didaktischen Konzepten auf gesellschaftliche Entwicklungen einzugehen“, sagte Nordakademie-Präsident Stefan Behringer. „Dies ist auch ein Grund, dass wir in den neuen Gebäuden ein Usability-Labor eingerichtet haben, in dem wir erforschen können, wie man neue Medien auch didaktisch so gestaltet, dass sie den Lernerfolg unterstützen. Dies soll uns helfen, dass wir unsere führende Stellung in der Hochschuldidaktik halten können.“ Es sei nicht mehr so leicht wie früher, begabte Wissenschaftler zu gewinnen. Die Nordakademie schaffe attraktive Bedingungen, um dies zu gewährleisten.

Bei einem Rundgang konnten die Gäste die moderne Modellfabrik und das Usability-Labor besichtigen. In der Modellfabrik wird in Laboren eine industrienahe Umgebung für die Arbeit mit den neuen Technologien der Cyber-Physical-Systems geschaffen. Damit soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, gemeinsam mit Partnerunternehmen der Hochschule an neuen Technologien und Fertigungsabläufen praktisch zu arbeiten. Im Usability-Labor werden die Studierenden unter anderem die Benutzerfreundlichkeit von Hard- und Software untersuchen. Dabei sollen Probanden unter realistischen Bedingungen testen, wie für Benutzer komfortable Computerprogramme konzipiert sein müssen.