Reibe und Ziehm beklagen mangelnde Unterstützung durch Stadt

Uetersen. Die Vorsitzenden des Uetersener Jugendbeirat treten zurück. Saskia Reibe, Vorsitzende, und ihr Stellvertreter Niklas Ziehm legen ihre Ämter nieder und beenden damit auch ihre Arbeit im Jugendbeirat der Rosenstadt. Grund sei vor allem, dass beim Projekt Jugendcafé bisher keine Fortschritte erzielt werden konnten, heißt es. Die Vorsitzenden beklagen die mangelhafte Unterstützung durch die Stadt. Sie hätten sich als Spielball verwaltungsseitiger Streitigkeiten gefühlt. Der Jugendbeirat hatte sich erst 2013 gegründet.

Hauptthema des Gremiums ist die Einrichtung eines Jugendcafés. Im August hatte der Jugendbeirat im Sozialausschuss beantragt, mögliche Räumlichkeiten für das Jugendcafé zu suchen. Die Ausschussmitglieder beauftragten im September die Verwaltung mit der Suche nach Räumlichkeiten. Die Jugendbeiratsvorsitzenden kritisieren, dass der Beschluss des Sozialausschusses, welcher im November erneut gefasst wurde, von der Verwaltung nicht umgesetzt worden sei. Außerdem kritisieren Reibe und Ziehm, dass dem Jugendbeirat wichtige Unterlagen monatelang vorenthalten wurden.

Ein weiterer Kritikpunkt ist ein Gespräch, zu dem Bürgermeisterin Hansen zwar den Sozialausschuss und den Verein zur Förderung von Jugendprojekten in Uetersen, nicht jedoch den Jugendbeirat eingeladen hatte. Jedoch sei die Einladung nicht als Bürgermeisterin, sondern als Vereinsvorsitzende erfolgt, wie Hansen im Hauptausschuss Anfang Dezember erklärte.

Die Uetersener CDU sucht die Verantwortung für die Rücktritte bei der Bürgermeisterin. Diese habe die politischen Beschlüsse nicht umgesetzt. „Wir müssen diese Entscheidung nicht nur respektieren, wir können sie auch nachvollziehen“, sagt Fraktionsvorsitzender Andreas Stief. Tatsächlich hat die Verwaltung aber Möglichkeiten für die Einrichtung eines Jugendcafés geprüft, jedoch bisher ohne Erfolg. Zu den Rücktritten der Beiratsvorsitzenden meldet sich auch die Junge Union (JU) zu Wort. „Der Rücktritt ist bedauerlich. Uetersens Jugend braucht eine starke Stimme,“ so JU-Vorsitzender Daniel Kölbl.

Die Sozialdemokraten bedauern die Rücktritte ebenfalls, üben aber auch Kritik an der CDU. Laut SPD-Fraktionschef Ingo Struve bestehe die Gefahr, dass der Jugendbeirat parteipolitisch instrumentalisiert werde.