Der für Spitzensport zuständige Ole Schröder, CDU, zur Bewerbung um die Olympischen Spiele

Kreis Pinneberg. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder ist als Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesinnenministers unter anderem für den Spitzensport in Deutschland zuständig. Der gebürtige Rellinger will sich dafür einsetzen, dass die Olympischen Spiele 2024 nach Deutschland kommen. Welche Vorstellungen er damit verbindet, das sagte Schröder im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Ebenso ging der CDU-Kreisvorsitzende auf aktuelle politische Themen in seinem Heimatkreis ein.

Hamburger Abendblatt:

Herr Schröder, welche deutsche Stadt soll sich denn nun als Austragungsort der Olympischen Spiele 2024 bewerben: Berlin oder Hamburg?

Ole Schröder:

Die Entscheidung darüber liegt natürlich beim Deutschen Olympischen Sportbund, und als Parlamentarischer Staatssekretär bin ich neutral. Für Berlin spricht der Bonus als Hauptstadt mit vielen bereits existierenden Sportanlagen, in Hamburg allerdings erscheint mir die Begeisterung der Menschen für Olympia größer als in Berlin. Mein Herz schlägt natürlich für Hamburg, die Unterstützung der Menschen wird den entscheidenden Ausschlag geben. Wenn die Hansestadt den Zuschlag bekommt, sollte die umliegende Region noch stärker als bisher miteinbezogen werden.

Was stellen Sie sich dabei vor?

Schröder:

Im Kreis Pinneberg könnten beispielsweise die Reitsportler unterkommen, die nötige Infrastruktur hätten wir. Und die Handball-Wettbewerbe sollten in Kiel stattfinden. Dass Gäste aus aller Welt in unseren Hotels und Pensionen unterkommen können, liegt auf der Hand. Die Entscheidung, welche Stadt sich bewirbt, wird im März fallen.

Apropos Entscheidung: Im heimischen CDU-Kreisverband müssen Sie damit zurecht kommen, dass die Entscheidungen im Pinneberger Kreistag künftig von der neuen Ampel-Koalition gegen die stärkste Fraktion, die CDU, gefällt werden.

Schröder:

Das ist sehr bedauerlich und nicht gut für die Zukunftsfähigkeit des Kreises. Beispielsweise wurde der Ausbau der Kreisstraße 22 zwischen Uetersen und Tornesch gestoppt, das Haus der kleinen Forscher wird nicht mehr bezuschusst. Leider geht es der neuen Koalition nicht um zukunftsgerichtete Inhalte, sondern alleine darum, Macht zu demonstrieren. Wir werden uns in punkto inhaltlicher Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen weiterhin offen zeigen.

Die CDU-Kreistagsfraktion steht künftig außen vor. Sind Fehler gemacht worden?

Schröder:

Nein, die CDU-Fraktionsführung mit Heike Beukelmann hat immer wieder Angebote gemacht. Die Retro-Herren-Truppe um Hannes Birke wollte einfach unter sich bleiben.

Wie sieht es mit dem politischen Nachwuchs im Kreisverband aus?

Schröder:

Ich denke, dass Nicolas Sölter, der jetzt Vorsitzender des Elmshorner CDU-Stadtverbandes ist, ein sehr talentierter junger Politiker ist. Er ist der kommende Mann bei uns. Und bei den Frauen möchte ich Birte Glißmann und Friederike Driftmann nennen. Alle drei sind schon jetzt in herausgehobener Position.

Ab und an taucht der Name Christian von Boetticher wieder auf. Wie sieht es mit einem Comeback des ehemaligen Ministers aus Pinneberg (er stolperte 2011 über die Beziehung zu einer 16-Jährigen, Anm. d. Red.) aus?

Schröder:

Wenn Christian von Boetticher zurückkehren möchte, beispielsweise als Landtagskandidat, werden wir ihn unterstützen. Er ist nach wie vor ein profilierter Denker in der CDU. Als mein stellvertretender Kreisvorsitzender gibt er wichtige Impulse.