Das Regio Klinikum in Pinneberg erweitert seine neurologische Abteilung

Pinneberg. Die neurologische Abteilung des Regio Klinikums Pinneberg rüstet auf. Da immer mehr Schlaganfallopfer dort behandelt werden, hat das Krankenhaus 350.000 Euro investiert. Die Kapazität der Abteilung wurde um neun Betten auf 40 erhöht.

„Seit 2011 hat sich die Zahl der Schlaganfallpatienten bei uns fast verdoppelt“, sagt der Chefarzt der neurologischen Abteilung, Professor Dr. Max Nedelmann. Etwa 400 Menschen nahm die Station damals auf, und für das Jahr 2014 rechnet er bis zum Ende mit zirka 760 Schlaganfallpatienten. Kreisweit erlitten jährlich ungefähr 1000 Menschen einen Schlaganfall. Nedelmann verhehlt nicht, dass seine Abteilung in den vergangenen Jahren immer wieder an die Kapazitätsgrenze stieß.

Das Geld wurde in die Umbaumaßnahmen für den neuen Stations-Bereich, Möbel, medizintechnische Instrumente wie das Monitoring-System, womit die Patienten zentral überwacht werden können, aber auch in neue Therapiemöglichkeiten investiert. Mehr Betten heißt auch, dass die Abteilung zusätzliches Personal benötigt: Sechs Pfleger, zwei Therapeuten und ein neuer Arzt sind deshalb neu auf der Station hinzugekommen.

Neurologische Abteilungen in Krankenhäusern sind auch für Parkinson-Erkrankte zuständig. Da auf der Pinneberger Station jetzt mehr Betten stehen, ist weiterer Platz für deren langwierige Therapie vorhanden. Ergo- oder Sprachtherapien seien nun besser anzuwenden. Außerdem will das Regio Klinikum in Zukunft eine Musiktherapie anbieten.

Sogenannte Spezialleistungen wie eine Operation am geschwollenen oder blutenden Gehirn können in Pinneberg wie auch in anderen regionalen Krankenhäusern dennoch nicht vorgenommen werden. Hier kämen bestimmte Fälle nicht oft genug vor, dadurch fehle die nötige Erfahrung für derartige Behandlungen, erklärt Professor Dr. Christian Gerloff, Direktor der neurologischen Abteilung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Das Pinneberger Krankenhaus arbeitet in diesen Fällen eng mit dem UKE zusammen, und ein Patient könne bei Bedarf schnell nach Hamburg verlegt werden. Dort gibt es Ärzte und Chirurgen mit entsprechender Erfahrung. Die Pinneberger Therapeuten könnten darüber hinaus am UKE hospitieren.

„Betriebswirtschaftlich gesehen ist das nichts, was man unbedingt haben muss“, sagt Gerloff. Seine Abteilung in Hamburg profitiert aber trotzdem von dieser Zusammenarbeit, weil durch die Übernahme der Spezialleistungen auch dort die Patientenzahlen steigen. Dadurch konnte sie selbst mehr Personal einstellen.