Bauausschuss will erst Anfang 2015 darüber entscheiden, ob der Generationenwohnpark am Verbindungsweg gebaut werden darf

Halstenbek. Die Entscheidung über eines der größten Bauprojekte Halstenbeks wurde im Bauausschuss wieder einmal verschoben. Die CDU meldete weiteren Beratungsbedarf an. So wird nochmals innerhalb der Fraktionen über den B-Plan 80, der den Bau von 99 Wohneinheiten zwischen Lübzer Straße/Heideweg/Verbindungsweg vorsieht, beraten. Der Aufstellungsbeschluss für das Vorhaben des Bauunternehmens Semmelhaack kann damit frühestens im Januar 2015 fallen.

Eine Verschiebung, die bei Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann nicht auf Begeisterung stößt. „Ich befürworte und begrüße das Projekt“, sagte die Verwaltungschefin, die auf eine schnelle Zustimmung der Kommunalpolitik am Dienstagabend gehofft hatte. Für sie beinhaltet das Vorhaben genau das, was Halstenbek fehlt: bezahlbarer Wohnraum. Semmelhaack will auf dem 21.000 Quadratmeter großen Grundstück einen Generationenwohnpark errichten, der aus zwölf eingeschossigen Doppelhaushälften sowie 87 Wohnungen in Geschossbauten besteht. 40 Prozent der Einheiten entstehen laut dem Konzept im ersten und zweiten Förderweg. „Das bedeutet, dass wir 40 Sozialwohnungen erhalten werden“, so Hoß-Rickmann. Ein weiterer Vorteil für die Gemeinde: Zehn Prozent der Wohnungen will das Elmshorner Wohnungsbauunternehmen für unterzubringende Flüchtlinge bereitstellen. Hoß-Rickmann lobte die „tolle Durchmischung“ und sagte: „So etwas wünscht sich eigentlich jede Kommune.“

Bauträger Semmelhaack hat in den mittlerweile zwei Jahren, in denen die Politik über das Projekt „Wohnpark am Verbindungsweg“ diskutiert, bereits mehrfach die Pläne den Wünschen der Gemeinde angepasst. Unter anderem wurde die Zahl der Wohneinheiten von zunächst 117 auf nunmehr 99 abgespeckt, es wurde ein rund um die Uhr erreichbares Quartiersmanagement eingeplant und für die Anbindung an den ÖPNV eigens ein Shuttle-Bus-Service vorgesehen. „Wir sind keine Spekulanten und wollen nichts verkaufen. Uns geht es darum, bezahlbare Mietwohnungen für Halstenbeker Bürger aus allen Einkommensschichten zu schaffen“, sagt Unternehmenssprecher Hartmut Thede. Er hebt hervor, dass die Einheiten nach aktuellen Energiestandards auf KfW 55-Niveau errichtet und im geförderten Bereich ab 5,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Thede weiter: „Im frei finanzierten Bereich liegen wir zwischen neun und zehn Euro pro Quadratmeter.“

Dass sich der Bauausschuss zum wiederholten Male nicht dazu durchringen konnte, den Aufstellungsbeschluss für den B-Plan zu fassen, enttäuscht den Unternehmenssprecher. Aufgeben will er nicht. „Ich werde nochmals den Kontakt mit der CDU aufnehmen und für das Projekt werben“, sagt Thede. Während die SPD sich seit längerem für das Vorhaben stark macht, lehnen es die Grünen ab, weil sie zunächst keine weitere Wohnbebauung in Halstenbek wollen. Zünglein an der Waage sind in diesem Fall die Christdemokraten. Das Thema soll am 14. Januar erneut beraten werden.