Für Grundstücksbesitzer in Barmstedt und Bokholt-Hanredder könnte es vom kommenden Jahr an deutlich teurer werden.

Hetlingen . Wie der Abwasser-Zweckverband (AZV) am Montag mitteilte, soll sich die Niederschlagswassergebühr für Barmstedt um zehn Cent auf 47 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche erhöhen. Bokholt-Hanredder trifft es noch härter. Für die Gemeinde steigt dieselbe Gebühr von bisher 42 Cent auf 55 Cent. Zudem muss man sich hier auf eine kräftige Erhöhung der Schmutzwassergebühr von drei auf 3,27 Euro pro Kubikmeter Wasser von 2015 an einstellen. Grund für die satte Kostensteigerung sind in beiden Fällen laut Verband erforderliche Sanierungsarbeiten. Der Zustand der örtlichen Netze sei schlecht, der Arbeitsumfang hoch.

Während es für Barmstedt und Bokholt-Hanredder teurer wird, bleiben in anderen Gemeinden die Preise stabil und werden sogar teilweise gesenkt. In den Genuss niedrigerer Preise kommen beispielsweise die Hetlinger und die Heistmer. Für sie sinkt die Schmutzwassergebühr.

Während der Verbandsversammlung des AZV am Montag wurde auch die geplante neue Gebührenstruktur vorgestellt. Sie soll von 2016 an greifen und sieht die Einführung einer Grundgebühr in Höhe von 25 Euro pro Einwohner pro Jahr der am Abwasser-Zweckverband beteiligten Kommunen vor. Bislang zahlten Nutzer für jeden ins AZV-Netz eingeleiteten Kubikmeter Wasser 1,17 Euro. Mit der Einführung der Grundgebühr sollen diese Kosten gleichzeitig auf 71 Cent sinken.

Mit der Umstrukturierung sollen laut AZV die Kommunen stärker an den Kosten beteiligt werden, die unterdurchschnittlich wenig Schmutzwasser in die gemeinsam genutzte Infrastruktur ableiten. „Die neue Gebührensystematik stärkt das Verursacherprinzip“, sagte Roland Krügel, Vorsitzender der Verbandsversammlung des AZV. „Durch die Grundgebühr werden die hohen Vorhaltekosten für die Bereitstellung und Instandhaltung der gemeinsamen Infrastruktur gerechter auf alle Mitglieder verteilt.“ Für einige Gemeinden bedeutet das eine Preissteigerung von 14 Prozent.