Gewerkschaftsbund sieht auch viele Teilzeitkräfte und Minijobber auf Gewinnerseite

Kreis Pinneberg . Wenn vom 1. Januar 2015 an der allgemeine gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde gilt, werden nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Kreis Pinneberg etwa 4400 Vollzeitbeschäftigte mehr Geld im Portemonnaie haben. „Das heißt: Über sieben Prozent der 55.835 Vollzeitbeschäftigten werden von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns profitieren“, sagt Andreas Sankewitz, Geschäftsführer der DGB-Region Schleswig-Holstein Südost.

Rechnerisch müssten laut DGB alle Vollzeitbeschäftigten, die bisher bei einer 39-Stunden-Woche und im Schnitt 4,35 Arbeitswochen weniger als 1442 Euro brutto im Monat erhalten haben, bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro mehr verdienen. Inwieweit Arbeitgeber in der Region mit einem Stellenabbau auf den Mindestlohn reagieren, könne er hingegen nicht sagen, so Sankewitz. Es könne sein, dass einige Jobs wegfallen. Dies zeige dann, dass ein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniere.

Sankewitz ist überzeugt, dass der Mindestlohn zu mehr Gerechtigkeit führen wird. „Auch die Akzeptanz bei den Unternehmen wird zunehmen, wenn sie sicher sein können, dass der Mindestlohn auch von der Konkurrenz bezahlt wird.“ Der DGB geht davon aus, dass bei den 29.921 sozialversicherten Teilzeitbeschäftigten mit Wohnort im Kreis Pinneberg und bei den 29.022 Minijobs, der Anteil derjenigen, die vom Mindestlohn profitieren werden, deutlich höher liegen wird als bei den Vollzeitbeschäftigen. Hierzu liegen jedoch keine regionalen Daten vor.