Die Bohrarbeiten für den neuen Elbedüker bei Hetlingen sind abgeschlossen.

Hetlingen. Nach 1540 Metern Strecke schaffte der 80 Tonnen schwere Bohrer „Helene“ kürzlich den Durchbruch zur Elbinsel Lühesand.

Das Megaprojekt hatte in Hetlingen zunächst für Unmut gesorgt. Die Bürger befürchteten durch den erhöhten Lkw-Verkehr Schäden an Häusern und Straßen. Auch der Lärm der Baustelle bereitete einigen Anwohnern zunächst Sorgen. Mit einem hohen Maß an Transparenz und einer Bestandssicherung, um Schäden an Straßen und Häusern zu dokumentieren, versuchte die für das Projekt verantwortliche Firma Gasunie diese Befürchtungen zu zerstreuen.

Im August konnte mit einiger Verspätung mit den Bohrarbeiten begonnen werden – die Genehmigung für den Einsatz des Bohrers hatte zuvor gefehlt. „Helene“ bohrte seitdem 24 Stunden am Tag, nun gelang der Durchbruch. Der Bau des neuen Dükers war nötig geworden, weil der Abstand des bestehenden Tunnels zur Fahrwasserrinne bei einer Elbvertiefung zu gering gewesen wäre. Schiffe hätten die Leitungen bei einer Notankerung beschädigen können. Der neue Elbedüker liegt fünf Meter unter der Elbsohle, 42 Meter unter dem Wasserspiegel der Elbe.

Mit dem Abschluss der Bohrarbeiten läuft nun der nächste Bauabschnitt. Bis zum 18. Dezember sollen die sogenannten Dehnerstationen ausgebaut werden. Im Februar 2015 werden dann zunächst die Rohrstränge in den Tunnel eingezogen, anschließend folgt die Dämmung des Tunnels.

Dann werden im neuen Elbedüker zwei Hochdruckleitungen für den Erdgastransport verlegt. Mit dem Neubau des Dükers der Gasunie Deutschland und der Open Grid Europe soll eine sichere und zuverlässige Erdgasversorgung entstehen. Die Erdgasleitung der Gasunie soll die Anbindung des skandinavischen Raumes an Mitteleuropa sicherstellen. In der neuen Leitung wird Gas transportiert, das unter anderem von Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt wird. Die Kosten für das gesamte Projekt werden mit etwa 25 Millionen Euro beziffert.