Eine richtige und kluge Entscheidung, die die Stadtvertretung in Barmstedt getroffen hat.

Statt vor den Einflüsterern und Bedenkenträgern politisch in Deckung zu gehen, hat sie klar und deutlich Flagge gezeigt für eine zuwanderungsfreundliche Politik. Und sie hat diesen Beschluss zum Bau der Asylunterkunft mitten in der Stadt nicht einfach kommentarlos gefasst, sondern ihn von allen Seiten ausführlich begründet. Das ist ein deutliches Zeichen für eine neue Willkommenskultur, die Flüchtlinge mit offenen Armen empfängt, wie sich sich zurzeit überall in Deutschland zeigt.

Gleichwohl sind die zuvor in den Ausschüssen von Anwohnern vorgetragenen Bedenken ernst zu nehmen. So sollten die meist dem Islam angehörenden Asylbewerber nicht mit jener wohnungslosen Klientel zusammengesetzt werden, die oft Probleme mit ihrer Alkoholsucht hat. Dies hat schon in der Unterkunft des Amtes Rantzau in Langeln zu unnötigen Problemen geführt. Aber darüber sind sich die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung durchaus bewusst, wie deren Statements zeigten.

Weitsichtig ist auch die Entscheidung der Barmstedter Stadtväter, einen festen Ansprechpartner im Rathaus zu schaffen, der sich um diese Menschen kümmert. Andere Kommunen haben dafür hauptamtliche Stellen geschaffen. Barmstedt will dies ehrenamtlich lösen. Mit Unterstützung des Arbeitskreises, der sich seit Monaten trifft und gute Vorschläge zur Integration von Migranten macht, sollte das auch gelingen.