Diesen bereits herbstlich angehauchten Tag werde ich nie vergessen.

Er bot die besten Voraussetzungen für einen Spaziergang in freier Natur ohne norddeutsches Wetter in flüssiger oder fester Form. Mit meiner Begleitung – eine ausgebildete Natur- und Landschaftsführerin – machte ich mich auf, die Fischbeker Heide zu besuchen. Wir begaben uns auf einen kurzen Rundwanderweg. Dachten wir.

Die Beschilderung war zwar nicht durchgehend positiv zu nennen, aber so ist der Kreislauf der Natur nun mal, alles vergeht. Uns verging auch etwas nach ein paar Stunden – und zwar die Lust. Als langsam klar war, dass wir uns tatsächlich verlaufen hatten, zückten wir das Handy. Die Ortung zeigte: Wir waren ermunternde sieben Kilometer vom Ziel abgekommen. Ups! Weniger ermunternd war, dass es langsam dunkel wurde und das Handy lieber geladen werden wollte. Hier gab es aber weder grünen noch sonst irgendeinen Strom. Kann man sich nicht an Wildspuren orientieren? Moment mal: Wild? Wie der Name sagt, könnte es sich um wilde Tiere handeln, wilde Wildschweine – und wo hat der Wolf sich wieder angesiedelt?

Also lieber weg von Wildspuren, hin zum hellen Licht, das uns im dämmernden Halbdunkel entgegenleuchtete. Da huschte im schwindenden Tageslicht etwas Weißes über den Weg. Es entpuppte sich als Pudel und sein Besitzer als Retter in der Not. Er sah aus wie ein englischer Lord und benahm sich auch so. Formvollendet geleitete er uns zum Wagen. Wir haben sie überlebt, die Heide!