Barmstedt, Hetlingen, Rellingen und Uetersen bitten 2015 stärker zur Kasse. Zwei Gemeinden verlangen keine Gebühren

Kreis Pinneberg. Er ist der beste Freund des Menschen und in einigen Städten und Gemeinden im Kreis Pinneberg ganz schön teuer. Hundehalter müssen für ihre Tiere immer tiefer in die Tasche greifen. Die Hundesteuer ist in Zeiten klammer Kassen eine wichtige Einnahmequelle für die Kommunen. Zum Jahr 2015 wird die Gebühr für die Vierbeiner in vier Städten und Gemeinden angehoben.

Die Gemeinde Hetlingen ist eine von vier Kommunen im Kreis Pinneberg, die ihre Hundesteuer zum 1. Januar 2015 erhöhen werden. Das hat die Hetlinger Gemeindevertretung in der vergangenen Woche beschlossen. Im kommenden Jahr werden dann für den ersten Hund 110 Euro statt wie bisher 96 Euro pro Jahr fällig. Die Gemeinde hatte bereits zum 1. Januar dieses Jahres die Hundesteuer angehoben. Zuvor lag der Satz bei 75 Euro pro Hund.

Der Grund für die erneute Erhöhung der Hundesteuer in Hetlingen: „Wir haben ein Minus von 150.000 Euro im Haushalt“, sagt Michael Rahn von der Freien Wahlgemeinschaft (FW) Hetlingen. Um dieses Defizit auszugleichen, ist die Gemeinde auf Unterstützung durch den Finanzausgleich angewiesen. „Die gibt es aber nur, wenn unser Haushalt stimmt“, so Rahn. Die Vorgaben dafür gibt’s von der Kieler Landesregierung. Wenn Gemeinden freiwillige Leistungen anbieten oder Steuern nicht in dem aus Kiel geforderten Maße erhöhen, droht ihnen die Streichung von Zuweisungen.

Rellinger müssen von 2015 an für den ersten Hund 20 Euro mehr zahlen

Doch Hetlingen ist nicht die einzige Kommune im Kreis Pinneberg, die Hundehalter im kommenden Jahr stärker zur Kasse bittet. Auch Barmstedt, Rellingen und Uetersen heben ihre Hundesteuersätze 2015 an. Bisher war Rellingen mit 30 Euro pro Jahr für das erste Tier eine hundefreundliche Gemeinde. Vom 1. Januar an müssen die Rellinger für den ersten Hund 20 Euro mehr zahlen. Die Abgabe für den zweiten Hund steigt sogar um mehr als 100Prozent von 42 auf 85 Euro pro Jahr. Für jeden weiteren Hund werden von 2015 an 110 Euro fällig – mehr als doppelt zu viel wie 2014.

Die Barmstedter müssen sich von 2015 lediglich auf eine Erhöhung der Steuer für den ersten Hund einstellen. Die Stadt erhöht die Gebühr für das erste Tier von 96 auf 108 Euro pro Jahr. Auch in Uetersen müssen Hundehalter in Zukunft für jeden Hund zehn Euro mehr überweisen. Damit folgt die Rosenstadt den Vorgaben der Kieler Landesregierung, unter deren finanziellen Rettungsschirm sie steht.

Spitzenreiter des Hundesteuersatzes im Kreis Pinneberg bleibt aber Helgoland. Mit 255 Euro pro Hund müssen die Halter auf der Hochseeinsel am tiefsten in die Geldbörse greifen. Hundefreunde, die in Bilsen oder Raa-Besenbek ansässig sind, können sich dagegen weiterhin über einen Verzicht der Gemeinden auf die Gebühr freuen.

Nicht überall im Kreis Pinneberg wird das Halten eines Hundes teurer. Die Gemeinden im Amt Hörnerkirchen haben für das kommende Jahr keine Erhöhung der Hundesteuer vorgesehen. Auch Hundebesitzer in den Gemeinden des Amtes Pinnau müssen 2015 nicht mehr zahlen als in diesem Jahr. In Quickborn und Schenefeld sowie in der Gemeinde Bönningstedt zahlen Halter in 2015 ebenfalls die bisherige Gebühr. Nach Erhöhungen zum 1. Januar 2014 ersparen die Gemeinden Bokholt-Hanredder und Hemdingen den Hundehaltern eine weitere Steuererhöhung. Gleiches gilt für die übrigen Gemeinden des Amtes Rantzau.

Im Amt Elmshorn-Land werden die Hundesteuersätze im kommenden Jahr voraussichtlich ebenfalls nicht angepasst. Die Stadt Elmshorn liegt mit einem Hundesteuersatz von derzeit 90 Euro für den ersten Hund etwas über den Gebühren in den Umland-Gemeinden. Ob die Krückaustadt ihre Hundesteuer 2015 erhöhen wird, entscheidet der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, 9. Dezember.

Die Kommunen im Amt Moorrege behalten ihre aktuellen Steuersätze im kommenden Jahr bei. Außer in der Gemeinde Hetlingen werden die Hundesteuersätze in den Gemeinden des Amtes Haseldorf vorerst nicht angehoben, und auch die Stadt Wedel will ihre Hundesteuer ebenfalls nicht erhöhen. Seit dem 1. Januar 2014 werden in der Rolandstadt 120 Euro pro Hund fällig. Die Kreisstadt Pinneberg verlangt genauso viel für den ersten Hund, eine Erhöhung ist auch hier für 2015 nicht geplant.

In Tornesch kommen Hundehalter mit 48 Euro günstiger weg. Das soll sich auch im kommenden Jahr nicht ändern. Die Gemeinde Hasloh hat ihre Hundesteuer zuletzt zum 1. Januar 2014 erhöht und behält diese Sätze 2015 bei. In Halstenbek wurden die Hundesteuersätze seit 2011 nicht erhöht. Allerdings könnte sich dies mit den Haushaltsberatungen im Januar ändern.