Ihr Protest verhallte nicht ungehört, glücklich waren die Eltern am Ende der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport im Wedeler Rathaus aber nicht.

Wedel . An diesem Abend standen gleich drei Einsparvorschläge auf der Tagesordnung, die auch die Eltern finanziell treffen würden. Kürzung der sozialpädagogischen Arbeit an Kitas, Erhebung von Zusatzkosten für Ganztagsbetreuung von mehr als acht Stunden und eine Reduzierung der Kita-Ermäßigung wurden debattiert. Nur in einem Punkt lenkten die Politiker am Ende ein.

Seit Wochen machen Eltern in Wedel ihrem Unmut über die Kürzungen beziehungsweise Gebührenerhöhungen im Kita-Bereich Luft. Sie organisierten einen Windel-Flashmob und stürmten die jüngste Ratsversammlung. Einige nutzten auch die Fragestunde, um an die Mitglieder des Bildungsausschusses zu appellieren. So wie Jens Petri, der auf die schwierige Situation der Familien hinwies. „Es gibt keine Gruppe in Wedel, die eine so hohe Gebührenlast tragen muss“, so der Vater von drei Kindern. 810 Euro bringe seine Familie für die Kinderbetreuung pro Monat auf.

Im kommenden Jahr wird die Familie, wenn sie über die achtstündige Betreuungszeit hinaus die Kita in Anspruch nehmen will, draufzahlen müssen. So lautete die Entscheidung des Bildungsausschusses, die der Stadt 40.000 Euro einbringt. Auch im Bereich der sozialpädagogischen Arbeit in Kitas wird gespart – und zwar 50 Prozent. Bislang unterstützte Wedel die Kita mit etwa 100.000 Euro pro Jahr.

Die Kürzung der Sozialstaffel, nach der Eltern mit geringem Einkommen eine Ermäßigung bekommen, ist dagegen vom Tisch. Bislang zahlen sie bis zu 55 Prozent ihres Einkommensüberhanges als Elternbeitrag. Dieser Eigenanteil sollte auf 80 Prozent erhöht werden. Eine Mehrheit aus WSI, SPD, Grünen und Linken wollte im Unterschied zu CDU und FDP an der bisherigen Regel, die Wedel 60.000 Euro pro Jahr kostet, nicht rütteln.