Pastoren betreuen künftig 2200 Mitglieder statt bis zu 2800

Elmshorn. Zu Beginn des neuen Jahres möchte der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf die regionalen Pfarrstellen stärken. So wird die Friedenskirchengemeinde Elmshorn (10.250 Mitglieder) mit einer sechsten Pfarrstelle aufgestockt. In der St.-Nikolai-Gemeinde wird die Pfarrstelle von 25 auf 50 Prozent angehoben, das Gleiche gilt für die Kirchengemeinde Barmstedt.

Die Entlastung dürfte allerdings nur spürbar werden, wenn kein Seelsorger beispielsweise krankheitsbedingt ausfällt. Denn um die Mehrkosten für den Kirchenkreis niedrig zu halten, werden 1,5 überregionale Vertretungsstellen gestrichen. Dadurch werden 100.000 Euro eingespart. Bei einem Ausfall müssen nun die Kollegen der Nachbargemeinden die Aufgaben vorübergehend übernehmen.

Außerdem wird der Betreuungsschlüssel auf 2200 Gemeindemitglieder pro Pfarrstelle reduziert. Bislang wurden in der Stadt 2800 Menschen von einem Pastor betreut, auf dem Land 2400 und in Mischgebieten 2600. „Wir wollen die Attraktivität des Berufsstandes erhöhen und die Pastoren langfristig halten“, sagt Propst Thomas Bergemann. Wie in anderen Kirchenkreisen auch gebe es zunehmend Schwierigkeiten, Pfarrstellen zu besetzen.

Auch die Wohnsituation für Pastoren ist nicht immer einfach. Oft sind Pastorate alt und energetisch schwierig. Hier möchte die Kirche künftig flexibler sein. So wurde beispielsweise im Falle der Pastorin Antje Eddelbüttel eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Wohnung angemietet, nachdem die St.-Nikolai-Gemeinde zuvor das Pastorat verkauft hatte. Andere Gemeinden können für die energetische Sanierung auch aus einem 40.000-Euro-Fonds Mittel beantragen. Pastor Ulrich Palmer (Hohenfelde-Hörnerkirchen) betonte die emotionale Bindung gerade der Landbevölkerung an die Pastorate. Palmer und Eddelbüttel gehörten dem Ausschuss an, der für den Pfarrstellenplan 2015 neue Akzente setzten wollte.