Quickborner Verwaltung will jetzt den Verursacher der missglückten Baumfällung in Haftung nehmen

Quickborn. Die missglückte Baumfällaktion Anfang November in Quickborn Am Stadion, die einen Feuerwehr-Großeinsatz auslöste, hat jetzt ein Nachspiel. So will die Stadtverwaltung dem Verursacher die Kosten von rund 20.000 Euro in Rechnung stellen. Dieser ließ, wie berichtet, an jenem Sonnabend eine 20 Meter hohe Tanne fällen, die auf einen Gastank stürzte und hochexplosives Flüssiggas austreten ließ. 180 Feuerwehrleute mehrerer Wehren einschließlich des ABC-Dienstes der Kreis-Feuerwehr waren bis in den späten Abend hinein damit beschäftigt, den Tank zu sichern und das ausgetretene Gas abzuschirmen. Wegen der Explosionsgefahr musste sogar die A7 stundenlang gesperrt werden.

Damit der Steuerzahler nicht auf diesen Kosten sitzen bleibt, solle jetzt der Verursacher zur Kasse gebeten werden, heißt es aus dem Quickborner Rathaus. Das Brandschutzgesetz des Landes und die Feuerwehr-Gebührensatzung der Stadt Quickborn bilden die Grundlage für dieses Vorgehen, teilt Ordnungsamtsleiterin Helga Lohse mit. „Das ist auf jeden Fall ein abrechnungsfähiger Einsatz der Feuerwehr.“ Mehr möchte sie dazu allerdings nicht sagen. „Das ist ein laufendes Verfahren.“ Ihr Mann sei bereits ins Rathaus einbestellt, bestätigte am Montag die Ehefrau des mutmaßlichen Verursachers.

Das Baumfällen an sich sei laut Verwaltung nicht zu beanstanden. Wie brisant die Situation sich aber seinerzeit darstellte, lässt sich aus dem Leitfaden der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes herauslesen. Demnach entspricht ein Liter Flüssiggas zwei Litern Flüssigphase, was eine Sprengkraft von 0,5 Kilogramm TNT entwickelt. Das wären umgerechnet einige Hundert Kilogramm Sprengstoff. Das erklärt, warum die 180 Feuerwehrleute aus Quickborn, Hasloh, Borstel-Hohenraden und dem Kreis sieben Stunden lang fieberhaft daran arbeiteten, eine Explosion zu verhindern. Es war absolute Sorgfalt und Eigensicherung gefragt.

Unter größten Anstrengungen und mit Atemschutzmasken zersägten die Feuerwehrleute die Tanne, die das Gasventil blockierte, per Hand, da unbedingt jeder Funkenflug vermieden werden musste. Gleichzeitig wurden sie dabei mit Wasser berieselt. Dann wurde der Gasinhalt abgesaugt und mit Stickstoff aufgefüllt. Zudem legte der ABC-Dienst eine Wasserwand, um das dicht am Boden austretende Gas zu absorbieren. Enorm viel Wasser wurde dafür herangeschafft. Und da das Ganze nur 30 Meter von der A7 entfernt passierte, musste vorsorglich auch die Autobahn gesperrt werden, wo sich bereits ein explosives Gemisch auf der Fahrbahn gebildet hatte.