Treffpunkt Wirtschaftskonferenz: Seit mehr als zehn Jahren ist es in Wedel Tradition, dass die Stadt einmal im Jahr die Unternehmer vor Ort zum Austausch einlädt.

Wedel. Wo drückt der Schuh? Wie lässt sich die Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Betrieben weiter verbessern? Welche Synergien lassen sich erzeugen? 85Teilnehmer folgten diesmal der Einladung des Wedeler Bürgermeisters Niels Schmidt ins Rathaus.

Auf der Tagesordnung standen unter anderem Konflikte – allerdings nicht die vor der eigenen Haustür. Nur kurz ging Schmidt in seiner Rede auf die finanziellen Probleme der Stadt durch die weggebrochenen Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 28 Millionen Euro ein. „Wahr ist: Wir fahren durch raue See“, sagte Schmidt. „Unwahr ist allerdings, dass sich Wedel in Seenot befindet.“

Den Blick auf Probleme ganz anderer Art richtete Gastredner Thomas Frankenfeld. Der Journalist, der seit 1958 in Wedel lebt, berichtete eindrücklich von seiner Reise in den Nahen Osten. Im Juni diesen Jahres war Frankenfeld im Krisengebiet unterwegs, sprach mit israelischen Soldatinnen, arabischen Ärzten und dem israelischen Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Mitgebracht hatte Frankenfeld von seiner Israel-Reise auch Fotos von Bunkern auf Schulhöfen, Hightech-Drohnen und eingeschlagenen Raketen, die Hausbewohner als Andenken im Wohnzimmer aufbewahren.

„Dieser Brennpunkt scheint weit entfernt“, so Schmidt. Aber mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen und die Diskussionen um den Bau von neuen Asylheimen fügte er hinzu: „Die Auswirkungen sind in den Kommunen deutlich spürbar.“