Die Gemeinde muss einen Formfehler beheben und die Organisation künftig nach kommunalem Recht führen. Ihre Arbeit geht weiter

Rellingen. Rellingens Bürgerstiftung erhält eine neue Struktur – allerdings nicht wie geplant bereits zum Jahreswechsel. „Wir könnten den Zeitplan nicht mehr einhalten“, bedauert Klaus Parusel, der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stiftung. Die Arbeit der Organisation könne trotzdem ohne Behinderungen weitergehen.

Die Bürgerstiftung wurde am 31.März 2010 als Stiftung privaten Rechts gegründet und an die vorhandene Bürgerstiftung der damaligen VR Bank Pinneberg sozusagen „angedockt“. Vorausgegangen war eine Spende der 2008 verstorbene Rellingerin Irmgard Lüdt in Höhe von 175.000 Euro an die Gemeinde. Dieses Geld diente als Stiftungskapital.

Das Kapital wurde in der Folge durch Spenden von Bürgern und Firmen aufgestockt. Die Zinserlöse werden seitdem für Initiativen und Projekte der Kinder-, Jugend- und Altenhilfe, des Sports und der Kulturpflege in Rellingen ausgeschüttet.

„Im Nachhinein hat sich ein Formfehler herausgestellt“, erläutert Parusel. So hätte die Gemeinde eine Stiftung nach kommunalen Recht gründen müssen. Dieser Fehler solle nun mit der Neuaufstellung korrigiert werden. Dank der geänderten Struktur wird die Bürgerstiftung eigenständig, sie koppelt sich also von der VR Bank ab. Bisher hat offiziell das Kreditinstitut die Jahresbilanzen der Stiftung aufgestellt, künftig wird es Parusel im Auftrag der Gemeinde selbst tun.

Antwort vom Land dauerte Monate, Umstellung deshalb erst 2015

„Wir haben uns die Umstrukturierung deutlich einfacher vorgestellt“, so Parusel weiter. Bereits im Mai sei die Gemeinde in Kiel vorstellig geworden und habe im Finanzministerium den neuen Satzungsentwurf vorgestellt. „Die Stellungnahme aus Kiel ist dann erst am 29. Oktober bei uns eingegangen.“ Einige wenige Änderungen müssten nun in die Satzung eingearbeitet werden, der endgültige Entwurf sei dann vom Hauptausschuss und der Gemeindevertretung abzusegnen. „Die letzte Gemeindevertretersitzung für dieses Jahr war bereits am 17. November“, bedauert Parusel. Daher könne die Entscheidung erst 2015 fallen.

„Es wäre sinnvoll gewesen, die Umstellung zum Jahreswechsel zu vollziehen“, meint der Stiftungschef. Da dies nun nicht mehr möglich sei, müsse man überlegen, den Schritt möglicherweise erst zum Ende des Jahres 2015 wirksam werden zu lassen. „Auch wenn wir das tun sollten: Unsere Arbeit geht ohne Abstriche und mit voller Kraft weiter“, betont der Geschäftsführer.

So habe auch die Landesregierung betont, dass die erfolgreiche Arbeit der Stiftung durch den Formfehler nicht behindert werden dürfe. Die Organisation hat in den viereinhalb Jahren ihres Wirkens so einiges bewegt. So werden etwa seit 2011 Bücher an die Schulanfänger in der Gemeinde verteilt. In diesem Jahr waren es 165 Exemplare, die mit einem Lesezeichen und einem schicken Beutel an die Kinder ausgegeben wurden. Auf diese Weise soll der Nachwuchs an das Medium Buch herangeführt werden.

Stiftung unterstützt unter anderem die Einstellung der Familienlotsin

Um das Thema gesundes Essen für Eltern und Kinder transparent zu machen, hat die Bürgerstiftung bereits zweimal die Veranstaltung „Buntes Essen für Kinder“ unterstützt. Auch an der Einstellung der Rellinger Familienlotsin Nicole Eickhoff war die Bürgerstiftung beteiligt, ebenso wie an der Erstellung des Familienwegweisers für die Gemeinde.