Während in anderen Städten und Gemeinden der Region der Schuldenberg rasant wächst, kann Bernd Früchtnicht für Rellingen verkünden.

Rellingen. „In diesem Jahr hat die Gemeinde keine Schulden mehr.“ Der Kämmerer konnte der Gemeindevertretung am Montagabend insgesamt eine gute Bilanz vorlegen. Denn Rellingen kann es sich leisten, die noch vorhandenen rund eine Million Euro an Krediten, die bislang noch zu Buche schlugen, zu tilgen. Zudem kann die 13.700 Einwohner starke Gemeinde auf stattliche Rücklagen in Höhe von rund sechs Millionen Euro zugreifen.

Was Rellingen anders macht? „Bislang sind wir immer sehr konservativ an die Haushaltsplanungen herangegangenen“, erklärt Früchtenicht. Das hat sich auch 2013 ausgezahlt. Der Abschluss des Jahres liegt ihm jetzt vor. Statt dem einst geschätzten 232.000 Euro Minus endete das Jahr für die Gemeinde mit einem kleinen Plus. So erhofft es sich Früchtenicht letztlich auch für 2015. Allerdings stöhnt die Gemeinde unter der neuen Umlageregelung des Finanzausgleiches in Schleswig-Holstein, die für Rellingen von 20 auf 40 Prozent und somit von bislang 756.000 auf 1,7 Millionen Euro ansteigt. Das schlägt sich auf den Haushalt 2015 nieder, der ein Minus von 316.000 Euro ausweist.

Um den gestiegenen Ausgaben gewachsen zu sein, entschloss sich die Gemeindevertretung auf CDU-Antrag und Gegenstimmen der SPD mehrheitlich am Montag dafür, die Hundesteuer anzuheben. Vom kommenden Jahr an müssen sich die 850 Hundehalter in Rellingen auf höhere Ausgaben einstellen. Statt bislang 30 Euro zahlt ein Hundebesitzer dann 50 Euro, für den zweiten Vierbeiner werden 85 statt 42 Euro fällig. Wer einen als gefährlich eingestuften Hund hält, zahlt 104 Euro mehr und somit 500 Euro pro Jahr. Die Gemeinde rechnet mit Einnahmen in Höhe von etwa 45.000 Euro.