Im Rahmen der Aktion „5000 Brote“ besuchen Konfirmanden die Bäckerei Dwenger in Pinneberg

Pinneberg . „Hefe, Weizenmehl, Roggen, Salz und Wasser – mehr brauchen wir nicht für unser Brot“, erklärt Jörn Dwenger. Zwölf Konfirmanden, ausgerüstet mit Backmütze und „Backpiraten“-T-Shirts von der Bäckerei Dwenger, stehen um ihn herum und schauen zu, wie der Brotteig zusammengemischt wird.

Die Mädchen und Jungen sind in der Lutherkirchen-Gemeinde in Pinneberg aktiv, die an dem Projekt „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ teilnimmt. Schon seit Anfang Oktober besuchen im Rahmen dieser Aktion Konfirmandengruppen in ganz Norddeutschland Bäckereien. Das Brot, das sie dort backen, wird verkauft und der Erlös an Brot für die Welt gespendet.

5000 Brote könnten wirklich zusammenkommen, schätzt Jörn Dwenger. Er findet die Aktion gut: „Den Konfis wird dadurch eine ganz neue Wertschätzung für Brot vermittelt.“ Pastorin Angela Heine begleitet die Gruppe in die Backstube. Die Lutherkirche biete in der Konfirmandenzeit stets verschiedene Projekte an, in denen die Konfirmanden etwas für andere tun, sagt sie. „Das Back-Projekt war heiß begehrt. Am Ende mussten wir losen.“

Während der Teig ruht, erklärt Jörn Dwenger den Konfirmanden, was das Besondere an Brot aus einem handwerklichen Betrieb im Vergleich zur industriellen Fertigung ist, zum Beispiel der Verzicht auf Zusatzstoffe. Dann kommt der spannendste Teil: Aus dem fertigen Teig sollen jetzt Brote entstehen. Dwenger zeigt seinen jungen Besuchern genau, wie sie den Teig kneten müssen. 30 Brote á 750 Gramm formen die Konfis. Die meisten entscheiden sich für runde oder ovale Laibe, doch auch ausgefallene Formen wie ein Stern sind dabei. Die Brote werden sie an ihre Familien verkaufen.

Der Erlös kommt Projekten in Ghana, Kolumbien und Bangladesch zu Gute. Mit diesen beschäftigen sich die 13- und 14-Jährigen auch im Konfirmandenunterricht. „Es ist gut, dass die Konfis so etwas kennenlernen“, meint Angela Heine. „Sie werden später anders darüber denken, weil sie sich dafür eingesetzt haben.“

40 Minuten lang müssen die Brote im Ofen backen. Jörn Dwenger verteilt in dieser Zeit Kuchen und wirbt unter den Jugendlichen für den Beruf des Bäckers. „Als Bäcker könnt ihr überall arbeiten, wo ihr wollt“, sagt er. Früh aufstehen müsse man zwar, aber dafür habe man umso früher Feierabend.

Ob sie nun später Bäcker werden oder nicht – gefallen hat es den zwölf Konfis in der Backstube auf jeden Fall. „Es ist eine tolle Aktion“, sagt Tim, 14 Jahre alt. Und Sandra, ebenfalls 14, meint: „Das Backen hat Spaß gemacht.“ Der gleichaltigen Michelle hat besonders gut gefallen, dass sie bei dem Projekt selbst aktiv werden konnte.

An diesem Dienstag, 18. November, besucht noch eine zweite Konfirmanden-Gruppe die Backstube. „Dann wollen wir rund 80 Brote backen“, sagt Bäcker Dwenger. Diese Brote werden dann nach dem Gottesdienst, der am Mittwoch anlässlich des Buß- und Bettages um 19 Uhr in der Lutherkirche stattfindet, verkauft.