Eine Glosse von Rainer Burmeister

Kennen Sie das Pi-Fu-Be? Vermutlich nicht, deshalb erkläre ich es Ihnen: Hinter der Abkürzung verbirgt sich das Pinneberger Fußgänger-Beschleunigungsprogramm. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Hamburger Bus-Beschleunigungsprogramm.

In der Hansestadt sollen mithilfe neuer Busspuren die straßengebundenen Nahverkehrsmittel auf Touren gebracht werden. In Pinneberg stehen wegen diverser Abbruch- und Neubauvorhaben im Zentrum dermaßen wenige Parkplätze zur Verfügung, dass die Nahversorgungskundschaft lieber gleich zu Fuß geht.

Um dennoch die Wochenend-Einkaufsrunde zu schaffen, legen die Pinneberger gleich noch einen Zahn zu, soweit sie dazu altersbedingt und fitnessmäßig in der Lage sind: Erst jetzt ist mir in diesem Zusammenhang klar geworden, weshalb solche beschleunigten Fußgänger im Fachjargon auch als Laufkundschaft bezeichnet werden.

Unabhängig vom Tempo ist auf dem Lindenplatz die Lebensmittelversorgung allerdings seit Monaten auf dem Nullpunkt angekommen. Dafür bereichert jetzt ein weiterer Textilmarkt das Angebot im Wettbewerb mit den bereits vorhandenen Bekleidungsgeschäften. Während sich die Politiker noch den Kopf über die Bezeichnung für den Platz vor der Drostei zerbrechen, habe ich mir überlegt, ob es nicht angemessen wäre, den Lindenplatz mitsamt des umgebenden Geschäftsensembles in Klamottenburg oder Klamottenplatz umzubenennen.