Auf dem Lutzhorner Tannenhof Bornholdt läuft der Verkauf von Weihnachtsbäumen an. Selbstschlagen ist am 3. und 4. Adventswochenende möglich

Lutzhorn. Während die meisten Menschen mit den Vorbereitungen für den Heiligen Abend erst im Dezember beginnen, arbeitet das Ehepaar Bornholdt bereits seit Oktober auf das große Fest hin. Der Landwirt und seine Frau führen in Lutzhorn einen Betrieb, der sich auf die Zucht und den Verkauf von Weihnachtsbäumen spezialisiert hat. In der vergangenen Woche startete das Team vom Tannenhof Bornholdt damit, erste Bäume zu schlagen. Immerhin wollen Weihnachtsmärkte und Kaufhäuser bis spätestens Ende November mit Nadelgehölzen versorgt sein.

Die Hauptsaison bei den Bornholdts ist also eröffnet. Entsprechend steht das Telefon im Büro kaum noch still: Kunden geben Bestellungen auf, Speditionen wollen die Lieferbedingungen klären. Zudem muss Henning Bornholdt die Aufgaben seiner neun Mitarbeiter genau koordinieren, damit in den kommenden Wochen nichts schief läuft. Anfang Dezember, wenn der Verkauf an Privatkunden und Händler beginnt, wird es mit der Ruhe bei den Bornholdts endgültig vorbei sein.

Vieler Vorbereitungen bedarf auch das Tannenbaumschlagen am dritten und vierten Adventswochenende, für das Henning Bornholdt auf seinem Gelände insgesamt bis zu 4000 Besucher erwartet. Die Veranstaltung, die es mittlerweile seit 18 Jahren gibt, lockt nach Angaben des Unternehmerpaars nicht nur Kunden aus dem Kreisgebiet, sondern aus dem Großraum Hamburg an. „Mit dem Tannenexpress, einem Traktor mit Anhänger, fahren die Gäste zur Schonung, wo sie einen Baum aussuchen und schlagen können“, erzählt Ingrid Körner-Bornholdt. Nach getaner Arbeit erwartet die Besucher ein Wohlfühlprogramm auf dem Hof: In und zwischen den Scheunen stehen Stände mit Punsch, Deftigem und Süßem parat. Ein Feuerwehrauto gehört ebenso zur Tradition wie eine Märchenerzählerin, Ponyreiten und Kunsthandwerk.

„Die meisten Kunden wollen eine Nordmanntanne kaufen“, sagt Henning Bornholdt, der den Betrieb in zweiter Generation führt. Mit Eigenschaften wie langer Nadelhaltbarkeit, kräftigen Zweigen und dunkelgrüner Farbe hat die aus dem Kaukasus stammende Sorte die Blaufichte als Lieblingsweihnachtsbaum der Deutschen abgelöst. „Bundesweit hat die Blautanne 70 bis 80 Prozent Marktanteil“, schätzt der Appener Baumschuler Henning Pein, Vorstand der Gruppe Nord im Verband deutscher Forstbaumschulen (VDF). Im Sortiment haben die Bornholdts die Blaufichte dennoch – ebenso wie Rot- und Omorikafichten. „Jedes Jahr pflanzen wir etwa 7000 Weihnachtsbäume neu an“, sagt der Lutzhorner. Die Pflänzchen ersteht er bei Baumschulen aus dem Kreis Pinneberg. Drei bis vier Jahre alt und 30 Zentimeter hoch seien die Minis dann, erklärt er. „Jährlich werden im Kreis etwa 30 bis 40 Millionen Jungpflanzen produziert“, sagt Pein.

Die Preise für Weihnachtsbäume seien zuletzt stabil geblieben, ergänzt Pein. Auch das Unternehmen Bornholdt nimmt pro Meter Nordmanntanne wieder 18 Euro. Verändert haben sich aber die Gewohnheiten der Kunden. „Immer öfter wollen die Leute ein Topfbäumchen für die Terrasse“, sagt Ingrid Körner-Bornholdt. Unter den Privatkunden sei die Nachfrage nach Riesenbäumen gewachsen, wundert sie sich. Üblich sind aber Exemplare von einem bis 3,5 Metern. Nach eigenen Angaben verkauft das Ehepaar Bornholdt jährlich insgesamt mehrere Tausend Weihnachtsbäume.

Und was müssen die Kunden beim Kauf beachten? „Gleichmäßig gewachsen sollte er sein, eine kräftige Farbe, starke Zweige und Nadeln haben. Die Abstände zwischen den Etagen sollten nicht zu groß sein“, rät Bornholdt. Idealerweise wird die Pflanze knapp zwei Wochen vor Weihnachten geschlagen und dann auf dem Balkon oder im Garten des Besitzers gelagert. Drei Tage vor Heiligabend kommt sie in einen mittelmäßig beheizten Raum, etwa in den Keller oder in die Garage, um einen Temperaturschock zu vermeiden. Gleichzeitig wird das Stück von dem Netz befreit, das für den Transport um den Baum gewickelt wurde, und in einen Wassereimer gestellt. Wer nicht selbst geschlagen hat, sollte einen Ring vom Stamm absägen. Damit der Baum im beheizten Wohnzimmer während der Weihnachtstage nicht zu trocken wird, empfiehlt Bornholdt, den Baumständer regelmäßig mit Wasser zu befüllen.

Am 13./14. und 20./21. Dezember sind Gäste auf dem Tannenhof Bornholdt in Lutzhorn (Im Dorf 15) zum Tannenbaumschlagen willkommen. Bei Bedarf stellen die Gastgeber Sägen zur Verfügung, Handschuhe sollte jeder selbst mitbringen. Zur Stärkung gibt es Getränke und Speisen. Ein adventliches Unterhaltungsprogramm rundet den Aufenthalt ab. Beginn und Ende sind jeweils um 10 und 17 Uhr. Weitere Infos: www.tannenhof-bornholdt.de