Die Weihnachtsmärchensaison startet im Kreis Pinneberg. Das Theater Schenefeld zeigt Gebrüder-Grimm-Klassiker

Schenefeld. Die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen – wer kennt sie nicht, die berühmten Zeilen aus dem Gebrüder-Grimm-Märchen Aschenputtel. Die Geschichte um den verlorenen, silberglänzenden Schuh, die böse Stiefmutter und die Liebe zwischen dem Junggesellen-Prinzen und der im Haushalt schuftenden Tochter eines einfachen Mannes ist ein Märchen-Klassiker. Nun heißt es: Vorhang auf für Aschenputtel im Theater Schenefeld! Vorhang auf für die Weihnachtsmärchen!

Den zwölf Darstellern des Schenefelder Theaters brennt bereits die Zeit unter den Nägeln. Seit Ende August proben sie zweimal in der Woche. Am 5. Dezember ist es dann endlich so weit, Aschenputtel feiert Debüt auf der Schenefelder Amateurbühne. „Die Puzzleteile werden jetzt zusammengesetzt, das Kopfnicken wird größer“, sagt Michael Matthiesen Regisseur und Leiter des Schenefelder Theaters. „Für Kinder zu inszenieren bringt unheimlich viel Spaß. Es ist herrlich, die Kinderaugen leuchten zu sehen.“

Das diesjährige Weihnachtsmärchen, eine Adaption von Horst Arenthold, ist das Werk der ganzen Matthiesen-Familie. Tochter Laura führt zusammen mit ihrem erfahrenen Vater Regie, Sohn Lennart ist für die Musik zuständig, Mutter Andrea Matthiesen näht und strickt fleißig die Kostüme. Hinter der Inszenierung steckt viel Arbeit und Feingefühl. „Der Klassiker bleibt als solches bestehen, wir haben es aber noch humorvoll aufgearbeitet“, sagt Matthiesen. „Es0 sind kleine Sachen, die man in das Stück einstrickt, damit das Ganze lebendig wird.“

Die Regie hat das Stück aufgebrochen: Marionetten werden von echten Schauspielern ersetzt, Kinder und Erwachsene können sich auf zusätzliche Märchenrollen im Stück freuen. Das Taubenpärchen Bruno und Brunhilde, das Aschenputtel bei ihrer Hausarbeit stets zur Seite steht, hat in der Inszenierung von Matthiesen Nachwuchs erhalten: Karl und Karla. Die zwei Tauben sollen beim Publikum für zusätzliche Lacher sorgen. „Wir machen aus dem Klassiker eine neue und frische Variante“, so der Regisseur. „Dadurch ist das Stück sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet.“

Neu werden auch die Rollen des Adelshauses besetzt. Anstatt eines Königs hat im Schenefelder Stück eine Frau das Zepter in der Hand. In der Neuvorstellung näht die Königin einen Schal, der 27 und einen dreiviertel Meter lang ist, bis der junge Thronfolger endlich seine Prinzessin gefunden hat. „Das hat nichts mit dem Original zu tun“, sagt der Theaterleiter. Doch lustig sei es allemal.

Für Aschenputtel werden drei Bühnenbilder eingesetzt. Detailgetreue Kulissen erwecken das Märchen zum Leben. Die Szenen werden in der Küche des Hauses der Stiefmutter, am Grab von Aschenputtels Mutter und im Schloss der Königsfamilie gespielt. Um das Bühnenwerk mit einer choreografischen Darbietung zu vervollständigen, tanzen Kinder des Ballettstudios Beate Schüßler-Preuß als Elfen um die Hauptfigur herum und überreichen Aschenputtel für ihren Ballabend im königlichen Schloss das prachtvolle Kleid und die berühmten silbernen Schuhe.

Die Rollen für das Stück sind verteilt. Nur der Prinz fehlte Regisseur Michael Matthiesen bis zum Schluss. Doch Schauspielerin Janina Lanker, die Aschenputtel verkörpert, wusste genau wo sich der Märchenprinz versteckt hat. Sie machte auf Jungdarsteller Sebastian Sadowsky aufmerksam. „Aschenputtel hat ihren Prinzen selbst gefunden.“ Weiterhin spielen: Stiefschwester Anna: Chantal Wüst; Stiefschwester Berta: Jasmin Schadendorf; Stiefmutter: Andrea Krohmer; Taubenvater Bruno: Klaus Peter Fischer; Taubentochter Karla: Annelie Giesel; Taubensohn Karl: Kian Fischer; Minister von Laus: Sascha Maucic; Herold: Stefan Lohmeier.

„Aschenputtel“ feiert Premiere am Freitag, 5. Dezember, um 17 Uhr im Forum Schenefeld, Achter de Weiden 30. Weitere Aufführungen gibt es am 6., 7., 13. und 14. Dezember jeweils von 17 Uhr an, am Freitag, 12. Dezember, beginnt die Aufführung um 19.30 Uhr. Am Wochenende 13./14. Dezember gibt es Zusatzvorstellungen ab 14 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf im Ticketshop in den Buchhandlungen Heymann und Cremer und im Schreibwarengeschäft Hollmann. Der Eintritt kostet sechs Euro pro Person.