150 Kita-Kinder vom Dolli-Einstein-Haus zeigen, was sie während des Projekts „KITA21 – Die Klimaretter“ über Müll gelernt haben

Pinneberg. Auf den ersten Blick sehen sie wie ganz normale Kunstwerke von Kita-Kindern aus. Erst bei genauem Hinschauen fällt die Gemeinsamkeit der Basteleien auf, die an diesem Nachmittag im November im Dolli-Einstein-Haus in Pinneberg ausgestellt sind: Sie bestehen aus Müll.

Ob WM-Hüte aus Zeitungspapier oder die aus Kartons gebastelte Kuh Molly – die Drei- bis Sechsjährigen haben zur Herstellung ihrer Werke Papier- und Plastikmüll verwendet. Dieses Prinzip der Wiederverwertung haben sie im Rahmen des Projekts „KITA21 – Die Klimaretter“ kennengelernt, an dem die beiden Pinneberger Dolli-Einstein-Kitas in den vergangenen neun Monaten teilgenommen haben.

„Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema Müll, Mülltrennung und Nachhaltigkeit beschäftigt“, sagt Ute Rodenwald. Sie ist Leiterin des Dolli-Einstein-Hauses Im Rosenfeld 91. Dabei sei es immer um die Wahrnehmung der Kinder gegangen. „Wie schwer ist Müll? Wie fühlt sich die Wolle eines Schafes an? Solche Fragen haben wir uns und den Kindern gestellt.“, erklärt Rodenwald.

Rund 150 Kinder haben sich in verschiedenen Gruppen mit Bio-, Papier- oder Plastikmüll auseinandergesetzt. Die Schwerpunkte, die die Gruppen normalerweise haben, seien beibehalten worden, so Rodenwald. „Die Musikgruppe hat zum Beispiel Instrumente aus alten Kartons gebastelt.“ Außerdem seien zahlreiche Ausflüge gemacht worden, zum Beispiel in die Müllverbrennungsanlage, um zu sehen, was eigentlich mit dem Müll aus der Kita passiert.

„Die Kinder waren sehr engagiert“, sagt Ute Rodenwald. Es habe eine große Eigenkontrolle stattgefunden. „Sie haben immer darauf geachtet, dass das Licht ausgemacht und ein Bild nicht schon nach drei Strichen in den Müll geschmissen wird.“

Viel selbst gekocht haben die Kita-Kinder auch. Der Pinneberger Edeka-Markt von Bert Meyer lieferte dafür Obst und Gemüse ohne Verpackung in die Dolli-Einstein-Häuser. Auch ein Hochbeet, das die Kinder während des Projekts bepflanzten, hat Edeka gestiftet. Als Dankeschön wollen die kleinen Klimaretter nun von dem Geld, das sie für den Verkauf ihrer Basteleien bekommen, einen Baum an Bert Meyers Markt spenden.

Für ihr Engagement unter dem Motto „Dolli auf Müllexpedition“ wurden die beiden Kitas der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im September von der Jury des Klimaretter-Projekts als „Kita21“ ausgezeichnet. Christina Scholz von der Awo ist zur Ausstellung der Müll-Kunstwerke gekommen, um Kitaleiterin Rodenwald zu gratulieren. Sie ist Fachbereichsleiterin für Kitas im Kreis Pinneberg. „Uns wundert nicht, dass genau diese Kita ausgezeichnet wurde“, sagt Scholz. „Sie gehört zu den Vorreitern im Kreis.“

Ziel des Projekts sei gewesen, zu zeigen, dass wir alle Verantwortung für die Umwelt tragen, so Rodenwald. Jetzt sei es wichtig, viele von den Dingen beizubehalten, die in den letzten Monaten erarbeitet wurden. Das ist Ute Rodenwald wichtig, denn, so sagt sie: „Das Projekt ist zu Ende, aber die Nachhaltigkeit fängt jetzt erst an.“