Es ist keine leichte Aufgabe, die zurzeit viele Städte und Gemeinden zu bewältigen haben.

Innerhalb kürzester Zeit müssen sie Flüchtlinge und deren Familien unterbringen, die ihnen gemäß ihrer Einwohnerzahl Land und Kreis zugewiesen haben. Gerade kleineren und finanzschwachen Kommunen, die wie Barmstedt selbst nur sehr begrenzt städtischen Wohnraum zur Verfügung haben, fällt dies schwer.

Darum ist es gut, dass sich die Verwaltung und Politik in Barmstedt einig sind, künftig auf diese Entwicklung besser vorbereitet sein zu wollen. Das geplante Gebäude in der Feldstraße mit sechs Wohnungen, die mit Kindern vielleicht bis zu 20 Menschen beherbergen könnten, würde den Handlungsspielraum im Rathaus erheblich vergrößern.

Dass sich einige Anlieger Sorgen machen, ist auch verständlich. Aber die Sorgen dürften unbegründet sein. Die allermeisten Menschen, die sie bislang aufgenommen haben, machten keinerlei Probleme, sagt Barmstedts Fachamtsleiter Uwe Dieckmann aus Erfahrung. Wichtig ist, dass sich die Menschen wohlfühlen können und betreut werden, die ihr Heimatland oft unfreiwillig und traumatisiert verlassen mussten. Dabei sollten die Stadtväter darauf achten, dass sie den Bürgern genau erklären, was sie vorhaben und von ihnen erwarten und wie sie sie dabei unterstützen wollen. Das ist vielleicht in Barmstedt nicht optimal gelaufen, kann aber noch nachgeholt werden. Dann kann sich auch die gewünschte Willkommenskultur entwickeln.