Wedel leiht Stadtsparkasse Geld und will dabei kräftig an den Zinsen verdienen

Wedel. Die Bedenken der Kommunalaufsicht sind ausgeräumt – und nach dem deutlichen Votum von Montagabend sieht es so aus, als wenn dem ungewöhnlichen Wedeler Finanz-Deal nun nichts mehr im Wege steht. Denn während der Sitzung des Finanzausschusses sprachen sich bis auf die Linken alle für die zehn Millionen Euro teure Investition in Produkte der Stadtsparkasse aus. Allerdings muss noch der Rat während seiner Sitzung am Donnerstag, 20. November, zustimmen.

Die Grundidee hinter der Investition sieht folgendermaßen aus. Wedel kann sich als Stadt zu günstigen Konditionen Geld leihen und es an die Stadtsparkasse weiterleiten. Dabei verdient Wedel an den Zinsen. Die Verwaltung schätzt für die bislang angesetzte Laufzeit von 20 Jahren, dass Wedel mit Erträgen von insgesamt bis zu sieben Millionen Euro rechnen kann. Angesichts von weggebrochenen Gewerbesteuereinnahmen und einem wachsenden Schuldenberg könnte Wedel diese hohen Erträge gut gebrauchen. Die stadteigene Sparkasse würde ebenfalls von dem Deal profitieren. Das Eigenkapital würde steigen, somit könnte das Geldinstitut mehr Kredite vergeben und Gewinne einfahren.

Die zehn Millionen Euro, die Wedel als Kredite aufnehmen würde, sollten ursprünglich zur Hälfte in den Erwerb von Sparkassenbriefe mit fester Laufzeit und festen Zinssatz fließen, dem legte das Innenministerium einen Riegel vor. Deshalb fließen die zehn Millionen direkt ins Eigenkapital. Möglich ist diese Investition durch eine Änderung des Sparkassengesetzes in Schleswig-Holstein geworden.