Der Eingang ist mit einem Geländer gesichert, die Räume sind barrierefrei, Stromkabel verlegt, Türbögen gemauert, Toiletten installiert, Notausgänge beleuchtet – das Kranhaus an der Schlossstraße in Elmshorn ist hergerichtet.

Elmshorn. Vertreter der Stadt und des Freundeskreises Knechtsche Hallen Keimzelle Kranhaus bedankten sich am Donnerstag bei den Firmen Hoppaus Sanitär, Elektro Glashoff, Lüchau Baustoffe, Schlosserei Ernst Erbst, Niebuhr Sanitär, Heitmann Entsorgung, Glaserei Hein und Maurermeister Ortwin Klenke, die sich ehrenamtlich eingebracht haben.

Jens Jähne, Vorsitzender des Freundeskreises, überreichte Spendenbescheinigungen und sprach den Firmenvertretern seinen Dank aus. Er sprach von einem „Musterbeispiel bürgerschaftlichen Engagements“. „In Zahlen ausgedrückt, heißt das, dass wir mit einem tatsächlichen Mittelaufwand von rund 16.000 Euro Gewerke erhalten haben, die einen Wert von rund 30.000 Euro aufweisen.“

Machbarkeitsstudie für die Knechtschen Hallen steht vor dem Abschluss

Elmshorn hatte vom Forschungsvorhaben Experimenteller Städte- und Wohnungsbau (ExWoSt) für den Zeitraum von 2011 bis 2014 vom Bund 270.000 Euro erhalten, um eine Wiederbelebung der Knechtschen Hallen zu prüfen. „Die Gelder dienten zum einen der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie, welche aus einer Studie zur denkmalgerechten Umnutzung der Bausubstanz, aus einem Nutzungskonzept und aus einer Wirtschaftlichkeitsstudie besteht, und zum anderen der Herrichtung einer Keimzelle zur kulturellen Zwischennutzung“, sagt Silke Faber, Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung. Die Machbarkeitsstudie sei fast abgeschlossen. Die Politiker werden darüber zu Beginn des kommenden Jahres beraten.

Die Knechtschen Hallen selbst, die sich in Privatbesitz befinden, standen als eigentliches Objekt des Forschungsvorhabens nicht zur Verfügung. Das benachbarte Kranhaus bot eine Alternative. Die Stadt Elmshorn kaufte es mit dem ehemaligen Citastrom-Gebäude und stellte dem Freundeskreis das Kranhaus kostenfrei zur Verfügung.

Damit es für Veranstaltungen genutzt werden kann, wurden mit dem Geld des Bundes das Dach instandgesetzt, die WC-Anlagen hergestellt, Hausanschlüsse verlegt sowie die Sicherheitsmaßnahmen und Entsorgungskosten finanziert. Der Freundeskreis brachte zahlreiche Arbeitsstunden ein, warb um Spenden von Firmen und etablierte zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Aktionen. „Durch den ehrenamtlichen Einsatz der Vereinsmitglieder wurde deutlich, dass in Elmshorn ein bisher nicht erkanntes Potenzial für eine Kreativ- und Kulturwirtschaft sowie ein erhebliches bürgerschaftliches Engagement vorhanden ist“, so Faber. Die Stadt übernahm die Bauleitung.