Kulturelle Brücke bauen

3. November „Kulturpreis für Enkelin eines Gottes“

Als ich die Übersetzung beim Festakt hörte, überfiel mich ein leichter Zweifel, und so startete ich eine Anfrage an den mit mir befreundeten Honorarkonsul von Island, Norbert Deiters. Dieser gab die Frage an die Botschaft in Berlin weiter, und es antwortete die Kulturreferentin ähnlich klingenden Namens.

Die Beziehung auf Gott ist richtig und so kommt Gud in vielen Namen vor. Jòn ist die Abkürzung von Johannes, was wiederum bedeutet, „der, dem Gott die Gnade erwiesen hat“. Die Künstlerin ist also nicht etwa die Enkelin Thors, sondern der Abkömmling eines irdischen Johannes, eines von Gott begnadeten Menschen. Das hebt sie also nicht in den „Olymp des Nordens“ aber sie ist eben eine „begnadete Künstlerin“ und das völlig zu Recht.

Immerhin wurden somit Künstlerin und Kulturpreis endlich mal außerhalb der Grenzen des Kreises und dann noch in der Hauptstadt wahrgenommen. Dieser Festakt war ein schöner Auftakt, aber es steckt noch eine gehörige Portion Arbeit im Bemühen, dass Preis und Preisträger national wahrgenommen werden. Mein Vorschlag wäre, jetzt wenigstens die isländische Botschaft und auch den Konsul mit einer Informationsmappe auszustatten und so die Nachricht auf die Insel zu bringen, die offenbar auch noch näher an den kulturellen Wurzeln des europäischen Nordens postiert ist als wir.

Daraus ließe sich einiges entwickeln, und Frau Gudjònsdottir könnte sicher helfen, eine kulturelle Brücke zu ihrem Heimatland und dem Landkreis, zu dem mit Helgoland die einzige deutsche Hochseeinsel gehört, zu bauen.

Peter Schmidt, Wedel, Sprecher der Hamburger Autorenvereinigung

Schlechte „Bemalung“

4. November „Schwarzer Peter bei Straßennutzern“

Mit den Rad-und Fußwegen auf beiden Straßenseiten der Bahnhofstraße kam jeder zurecht. Mit der neuen „Straßenbemalung“ in der Bahnhofstraße wurde es nicht besser, sondern schlechter. Autofahrer, Radler und Fußgänger sollten die Straßenverkehrsordnung eigentlich kennen und umsichtiger miteinander umgehen. Den „Verkehrsknotenpunkt“ (Bahnhofstraße/Fahltskamp) konnte ich immer problemlos überqueren.

Heidi Quast

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Schreiben Sie an pinneberg@abendblatt.de oder per Post an die Regionalausgabe Pinneberg des Hamburger Abendblattes, Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg