Theatergruppe aus Elmshorn präsentiert zum 25. Geburtstag ihre neue Krimikomödie „Kill Margot“ im Stadttheater

Elmshorn. Was kann man tun, um an das Vermögen seiner ungeliebten Ehefrau zu kommen? Ganz einfach: man lässt sie umbringen. Ferdinand Kübler, der seine reiche, aber verhasste Frau Margot aus dem Weg räumen will, hat die Rechnung aber nicht mit trotteligen Freunden, hinterlistigen Geliebten und Gangstern gemacht. Sein teuflischer Plan läuft ganz und gar nicht so, wie er sich das gedacht hat… Die Theatergruppe Würfelzucker bringt am Freitag, 7. November, und Sonnabend, 8.November, im Stadttheater Elmshorn, Klostersande 30, die Krimikomödie „Kill Margot“ von Thorsten Mohr und Mike Eschenbach auf die Bühne.

Seit 1989 unterhalten die Laienschauspieler vom Theaterverein Würfelzucker ihr Publikum. Alles fing damit an, dass ein paar Schüler der Erich Kästner Gemeinschaftsschule Elmshorn gemeinsam Theater spielen wollten. Die ersten Gehversuche auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ waren Sketche, die in Jugendhäusern in Elmshorn aufgeführt wurden. Damals noch unter dem Namen „Theater KAZen“, weil sie im Kultur- und Aktions-Zentrum (KAZ) vorübergehend eine Probenheimat gefunden hatten. Heute ist die Truppe 20 Mann und Frau stark.

„1991 traten wir zum ersten Mal im Stadttheater Elmshorn auf“, sagt Mike Eschenbach, Erster Vorsitzender des Vereins, Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler. Die damalige Regisseurin Elke Ubl erfand zur Feier des Anlasses einen neuen Namen für die Truppe: Würfelzucker. Auch für Mike Eschenbach war es eine Premiere. Zum ersten Mal wirkte er bei der Laiengruppe mit – als Souffleur. Seine gute Freundin Petra hatte ihn zu den Proben mitgenommen. „Ich hatte nie den Wunsch, Theater zu machen“, sagt Eschenbach. Doch die gute Laune und die Freude am Spiel, die dort zu spüren war, steckten ihn an.

Nach dem Stück „Die fremde Stadt“ folgte „Kille Kille“. Seither stehen hauptsächlich Komödien auf dem Programm und Eschenbach immer wieder auch auf der Bühne. „Der Arbeitstag kann noch so stressig sein – wenn wir proben, ist das alles vergessen“, sagt der IT-Sicherheitsberater.

Das einzige, was er noch schöner als das Schauspielern einstuft, ist die Arbeit als Regisseur. Weil er dann das Beste aus jedem herauskitzeln kann. Deswegen kann auch jeder bei Würfelzucker mitmachen. „Wir casten nicht.“ Lust am Spielen ist wichtig, aber auch die Chemie in der Gruppe muss stimmen. Schließlich verbringen die Schauspieler viel Zeit miteinander: Acht Monate wird das Stück geprobt, zweimal die Woche. Hinzu kommen drei komplette Probenwochenenden. Es kann auch mal vorkommen, dass man im ersten Jahr hinter der Bühne mitwirkt oder nur eine kleine Rolle bekommt.

Die Amateurgruppe hat keine eigene Bühne und spielt hochdeutsch – „mit viel Spaß und ganzem Herzen“, sagt Eschenbach. Er wäre beinahe professioneller Schauspieler geworden. Die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule Margot Höpfner in Hamburg, an der zum Beispiel auch Jan Fedder gelernt hat, hatte er schon bestanden. „Am Ende hatte ich Angst, ich würde den Spaß am Schauspiel verlieren, wenn ich damit mein Lebensunterhalt verdienen muss.“ Eine Entscheidung, die er nie bereut hat.

Bei Würfelzucker lernte er auch seine Frau Katja kennen, die bei „Kill Margot“ in die Rolle der Lola Meienbach schlüpft. Auch ihre Tochter, 12, und die Zwillingssöhne, 15, sind vom Theaterfieber befallen. „Im vergangenen Jahr standen wir mit dem Theater der Ehemaligen der Elsa-Brändström-Schule beim Kirchentag im Thalia-Theater in Hamburg alle gemeinsam bei Hugo von Hofmannsthals Jedermann auf der Bühne“, sagt Eschenbach, der mit seiner Familie in Klein Nordende lebt. Für ihn ein unvergessliches Erlebnis, auch weil der „Jedermann“ zu seinen Lieblingsstücken gehört, das er schon dreimal bei den Salzburger Festspielen gesehen hatte. In der Hauptrolle vom „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ erntete er viel Beifall.

Im Mittelpunkt seines Theaterlebens bleibt aber Würfelzucker. „Hier bin ich groß geworden“, sagt der Familienvater. In „Kill Margot“ wird er den Hauptkommissar geben, nach seinen eigenen Worten ein „Ferkelchen“, der seine Frau mit der Haushaltshilfe betrügt. Ja, das Stück sei ein wenig schlüpfrig, aber alles noch im „jugendfreien Bereich“, sagt Eschenbach. Das Drehbuch dazu hat er mit Thorsten Mohr geschrieben. Ideen für lustige Stücke kommen ihm häufig, wenn er im Auto sitzt, denn er ist beruflich sehr viel unterwegs. Und Theater ist für ihn immer noch der beste Stressabbau.

Karten für 13,19 Euro gibt es an der Theaterkasse, Königstraße 56, in Elmshorn (Donnerstag, Freitag: 9 bis 12.30, 14 bis 18 Uhr) oder an der Abendkasse.