Die Lage für viele alte Menschen im Land ist prekär. Immer mehr Rentner leben an der Armutsgrenze.

Elmshorn. Laut dem Statistischen Bundesamt erhielten Ende 2013 rund 499.000 Personen über 65 Jahre Grundsicherung – 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie müssen von 391 Euro im Monat leben. Die Zahlen bestätigen, was auch die Mitglieder der vor zwei Monaten gegründeten Seniorengruppe der IG Metall Unterelbe beobachten: die Armutssituation älterer Menschen verschärft sich.

„Eine Rente unterhalb der Grundsicherung – das ist schon heute für viele Neurentner Realität“, sagt Seniorenbeauftragter Hans-Jürgen Nestmann. Er und seine Mitstreiter haben der Altersarmut den Kampf angesagt. Mit welchen Maßnahmen das geschehen könnte, wollten sie im Gespräch mit Bürgermeister Volker Hatje am Montag in den Räumen der IG Metall Unterelbe am Wedenkamp herausfinden.

Um Altersarmut zu bekämpfen, müsse die Stadt bezahlbaren Wohnraum für Senioren schaffen, so eine Forderung. Hatje wies auf verschiedene Wohnprojekte, die altersgerechtes Wohnen beinhalteten. „In den kommenden zwei bis drei Jahren schaffen wir 600 Wohneinheiten“, so der Bürgermeister. Viele davon seien Anderthalb- bis Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen. In dieser Größe sei der Bedarf besonders hoch. „Wir haben im Stadtteil Hainholz sanierte Wohnungen für 5,30 bis sechs Euro der Quadratmeter“, sagt Hatje. Allerdings drei bis vier Zimmer und mehr als 80 Quadratmeter groß – für viele Rentner nicht bezahlbar. Mit günstigen Krediten werden Anreize geschaffen für sozialen Wohnungsbau. So sollen auch die vier Blöcke mit 340 Wohneinheiten, die neben dem Kibek-Hochhaus entstehen sollen, zu 30 Prozent sozialen Wohnungsbau beinhalten.

Nach dem zweistündigen Besuch des Bürgermeisters zog Nestmann eine positive Bilianz: „Es war ein sehr konstruktives erstes Treffen und wir bleiben im Gespräch.“