Bahnhofstraße Pinnebergs Verwaltung sieht keine Probleme. Fehlverhalten im Verkehr sei kein Maßstab für Verkehrsplanung

Pinneberg. Aus Sicht der Pinneberger Stadtverwaltung ist im Verlauf der Bahnhofstraße zwischen Damm und Verbindungsstraße fast alles in Ordnung. Das ist das Ergebnis einer Begehung, nachdem die Abendblatt-Regionalausgabe Pinneberg über kuriose Verkehrsverhältnisse auf der Einbahnstraße berichtet hatte.

Nach Auffassung von Roland Schultz, dem Fachdienstleiter für Verkehrsplanung und Straßenbau in der Kreisstadt, sowie Pressesprecher und Büroleiter der Bürgermeisterin, Marc Trampe, wären die Verkehrsabläufe auf dem Straßenstück in Ordnung, wenn sich alle Benutzer an die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (StVO) halten würden. Diese Einschätzung zieht sich wie ein roter Faden durch die Argumentation der Stadtbediensteten.

Die Umgestaltung der Bahnhofstraße sei vorgenommen worden, um die Durchlässigkeit für den Fahrradverkehr zu verbessern. Dazu gehörte es auch, so Schultz, die Parkplätze an die rechte Seite der Fahrbahn in Kombination mit einer Teilaufsattelung des ruhenden Verkehrs auf den Gehweg zu verlagern. Damit hätten Fahrradfahrer nun die Möglichkeit, entgegen der Einbahnstraße den Fahrbahnrand zu benutzen, statt wie früher den Fußweg.

Schultz räumt ein, dass der Bau von Parkbuchten den Autofahren das Einparken erleichtern würde, doch müssten die Veränderungen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten geschehen.

Mit der StVO im Einklang ist auch die Einengung der Fahrbahn in Höhe der Einmündung Verbindungsstraße. Dort sei zugunsten des Radverkehrs eine Markierung geschaffen worden, um die Einfädelung in den Gegenverkehr zu kennzeichnen. Der Verlust an Breite für die Autofahrer sei kein Problem, da es sich bei den Richtungsmarkierungen nicht um Fahrspuren handele. Sollte die Breite nebeneinander nicht ausreichen, müssten die Verkehrsteilnehmer eben hintereinander warten, so die Empfehlung der Rathaus-Delegation.

Schultz und Trampe kündigten allerdings an, dass voraussichtlich im kommenden Jahr eine umfassende Neugestaltung der Kreuzung geplant sei. Dabei würde auch die Beampelung verändert werden.

Die Situation auf dem Verkehrsknotenpunkt Bahnhofstraße/Fahltskamp mit dem Ende der Fußgängerzone und Beginn einer Tempo-10-Zone führt in der Praxis täglich zu zahlreichen Missverständnissen zwischen Autofahrern, Radlern und Fußgängern. Doch auch hier ist die Straßenverkehrsordnung das Allheilmittel.

„Dass die Fußgängerzone kurz vor der Bahnhofstraße endet, müssen auch Fußgänger wissen“, sagt Schultz und verweist auf die vorhandene Beschilderung, die ebenso notwendig sei wie weitere Verkehrszeichen mit Hinweisen auf Einbahnstraßen mit Gegenverkehr. Eine deutlichere Markierung der Fahrbahn der Bahnhofstraße im Kreuzungsbereich mit Asphaltbelag hält der Verkehrsexperte nicht für zweckmäßig, da dann wieder die Autofahrer zu schnell fahren würden.

Generell kann nach Auffassung der Verwaltungsmitarbeiter Schultz und Trampe nicht das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern der Maßstab von Straßen- und Verkehrsplanung sein. Dies gelte auch für den unübersichtlichen Einmündungsbereich Hofweg/Bahnhofstraße, wo teilweise korrekt auf dem Gehweg parkende Fahrzeuge die Sicht versperren.

Die vom Hofweg kommenden Autofahrer müssten sich dann eben ganz langsam nähern und notfalls einen Einweiser zu Hilfe nehmen, lautet die angesichts zahlreicher Alleinfahrer etwas etwas praxisferne Empfehlung Schultz’. Im Übrigen gebe es viele unübersichtliche Einmündungen in Pinneberg und anderswo.