Wedels Politiker ringen um geeigneten Platz für Notunterkünfte. Sieben Vorschläge in der Debatte

Wedel . „Langsam drängt die Zeit“, sagt Oliver Wleklinski mit Blick auf den Flüchtlingsstrom und den knapper werdenden Wohnraum für die Asylbewerber in Wedel. Wenn es nach dem Fachbereichsleiter für Soziales im Wedeler Rathaus ginge, würde noch in diesem Jahr mit dem Bau einer neuen Notunterkunft begonnen werden. Kostenpunkt: etwa 800.000 Euro. Denn während die Kommunalpolitiker noch um geeignete Standorte für die benötigten zwei neuen Asylheime ringen, reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab. Laut Wleklinski werden vom Land pro Woche etwa drei Asylbewerber in der Rolandstadt untergebracht. So viel wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Obwohl gerade erst eine neue Notunterkunft am Ansgariusweg für 40 Menschen fertiggestellt wurde, geht die Stadtverwaltung davon aus, dass spätestens Ende 2015 eine neue her muss, die wiederum etwa 35 Flüchtlingen Platz bietet. Für sie und eine weitere Notunterkunft in gleicher Größe liegen sieben Standort-Vorschläge auf dem Tisch. Das Problem: Während SPD, Grüne und FDP den Standort an der Ecke Feldstraße, Rudolf-Breitscheid-Straße favorisieren, lehnen die Christdemokraten den Vorschlag kategorisch ab. Auch die WSI meldete Klärungsbedarf an.

Unter anderem geht es um die Frage, ob das der Stadt geschenkte 1800 Quadratmeter große Grundstück überhaupt bebaut werden darf oder als Park herhalten bleiben muss. Zudem bezweifeln die Christdemokraten, dass die Fläche aufgrund der dortigen Bunkeranlage wirtschaftlich sinnvoll erschlossen werden kann. Auch in der Nachbarschaft formiert sich Widerstand. Anwohner kritisieren die Planungen und überreichten eine Unterschriftenliste mit 29 Unterzeichnern.

Nachdem eine Entscheidung in der vergangenen Ratsversammlung scheiterte, wird nun am Dienstag, 4. November, erneut diskutiert. Um 18 Uhr beginnt die Sitzung des Planungsausschusses im Rathaus. Außer dem Standort an der Feldstraße stehen städtische Flächen am Bullenseedamm 1a, am Steinberg 8, der Pinneberger Straße 230, an der Ecke Hasenknick/Moorweg, auf dem ehemaligen Gelände der Kreisberufsschule am Tinsdaler Weg und der Parkplatz Heinestraße/Hasenkam auf der Vorschlagsliste.