Eine Glosse von Rainer Burmeister

Haben Sie es auch in dieser Zeitung gelesen? In Rellingen soll die Hundesteuer nächstes Jahr von 30 auf 50 Euro jährlich für den Ersthund angehoben werden. Viel aufregender als diese Nachricht finde ich allerdings den Vergleich mit den Nachbarn. In Halstenbek „kostet“ der Ersthund 102 Euro, in Uetersen 110 und in Pinneberg sogar 120 Euro jährlich!

Was folgt daraus? Rellingen ist jetzt und auch künftig noch ein Hundesteuerparadies. Und weil das so ist, möchte ich nicht wissen, wie viele Hundesteuerflüchtlinge es wohl unter den 772 gemeldeten Ersthunden in der Baumschulgemeinde gibt. Wie das funktioniert?

Ganz einfach: Der Rellinger Bürger Max Mustermann meldet in der Gemeindeverwaltung seine Promenadenmischung Mecki Musterhund zur Hundesteuer an. Kaum ist das erledigt, dackelt Max mit Mecki zu seiner Tante Frieda nach Uetersen oder nach Pinneberg zurück, um den Hund nun seiner wahren Besitzerin wieder auszuhändigen.

Ein klarer Fall von Steuerflucht und selbstverständlich nur ein abschreckendes Beispiel. So geht es, aber so geht es natürlich gar nicht. Wer so was tut, sollte seinen Kläffer dann vielleicht lieber Hoeneß statt Hasso nennen. Für steuerflüchtige Hundedamen empfiehlt sich dementsprechend Alice statt Anka.

Viel besser fände ich es, die Hundesteuer kreisweit einheitlich festzusetzen und dabei den anfallenden Abfallfaktor (366 Gramm pro Hund und Tag laut Berliner Hundestatistik) zu berücksichtigen. Aber bitteschön gestaffelt nach Größe. Schließlich hinterlässt eine Dogge doch deutlich mehr Schiet als ein Pinscher.