Österreichischer Bieter zieht Angebot für StoraEnso zurück. Kartellamt hatte Vorbehalte

Uetersen. Die Uetersener Papierfabrik des finnischen StoraEnso-Konzerns wird nicht an den österreichischen Etikettenpapier-Hersteller Brigl & Bergmeister (B&B) verkauft. Nachdem Vorbehalte des Bundeskartellamtes gegen den Verkauf in Verhandlungen nicht ausgeräumt werden konnten, sei Brigl & Bergmeister vom Kaufvertrag zurückgetreten, teilt das österreichische Unternehmen mit.

Uetersens StoraEnso-Geschäftsführer Thomas Rajcsanyi kann die Politik des Kartellamtes nicht nachvollziehen. „Das ist eine falsche Entscheidung“, sagt er. Mit dem Uetersener Werk hätte die Firma B&B, die im Jahr 2013 mit 534 Mitarbeitern 160.000 Tonnen Papier produzierte, seiner Ansicht nach keinesfalls eine marktbeherrschende Rolle eingenommen. „Der gesamte Markt der Plastiketiketten wäre außen vor geblieben.“ Sein Werk und B&B hätten „hervorragend zusammengepasst“. Für Uetersen hätte der Verkauf eine Vollauslastung der Maschinen bedeutet, die zurzeit nicht gegeben sei. 2013 hat StoraEnso mit 400 Mitarbeitern in Uetersen 160.000 Tonnen grafische Papiere sowie Verpackungs- und Etikettenpapiere produziert. Möglich seien aber 230.000 Tonnen. Die Fabrik habe daher bei bei 155 Millionen Euro Umsatz ein „stark negatives Ergebnis im Millionen-Bereich“ eingefahren.

Geschäftsführer Rajcsanyi hofft, dass nun bald ein anderer Kaufinteressent auf den Plan tritt. Ansonsten werde es harte Restruktierungsmaßnahmen geben müssen, damit die Fabrik wieder in die schwarzen Zahlen kommt.