Kosten für den Sportpark sind um 910.000 Euro gestiegen. Laut Verwaltung führten Fehler des Planungsbüros dazu. Stadt prüft Regress

Tornesch. Die Stadt Tornesch wird sich für die Finanzierung des Sportparks „Torneum“ noch einmal um fast eine Million Euro verschulden. Das hat die Ratsversammlung jetzt beschlossen. Zuvor wurden bereits Kredite in siebenstelliger Höhe für das Projekt aufgenommen, das nun rund 7,6 Millionen Euro kosten soll.

„Wir haben 30 Jahre auf diesen Moment gewartet. Nun hoffen wir nur noch, dass es finanziell am Ende auch alles passt“, sagte Bürgermeister Roland Krügel noch vor sechs Monaten beim Richtfest für den „Torneum“. Klar ist nun, dass finanziell nicht alles passt. Kurz vor der Fertigstellung wurde bekannt, dass 910.000 Euro im Nachtraghaushalt der Grundstücksgesellschaft fehlen. Grund dafür sind laut Verwaltung Fehler des Planungsbüros. Nun soll geprüft werden, ob dieses in Regress genommen werden kann.

Die FDP hatte die entstandenen Mehrkosten stark kritisiert. Kritik gab es zudem an der Verwaltung, da diese die Politiker erst spät über die Kostensteigerung in Kenntnis gesetzt hatte. Nun beschloss die Ratsversammlung mit den Stimmen der SPD, die die absolute Mehrheit hat, einen weiteren Kredit über die benötigte Summe aufzunehmen. CDU und FDP stimmten dagegen. „Wir sollten hinter dem Projekt stehen“, forderte SPD-Ratsherr Arthur Rieck. Die CDU wollte erst den Pachtvertrag mit dem FC Union Tornesch prüfen. „Wir können doch nicht schon wieder viel Geld bereitstellen, ohne zu wissen, wie es wieder reinkommt“, sagte CDU-Chef Christopher Radon.

280 erwachsene und 350 jugendliche Sportler des FC Union Tornesch sollen schon Ende 2014 zum neuen Sportpark am Großen Moorweg umziehen. Derzeit residiert der FC Union noch an der Friedlandstraße. Auf der dortigen Fläche soll ein zentrumsnahes, modernes Wohnviertel entstehen. Der Verkauf der Fläche, bei dem mit Einnahmen von 3,5 Millionen Euro gerechnet wird, soll zudem als Gegenfinanzierung für den Bau des „Torneums“ dienen. Auch die erwarteten Einnahmen aus der Verpachtung der Soccerhalle waren in die Planungen eingeflossen. Am neuen Standort werden dem FC Union eine Soccerhalle, zwei Kunstrasen- und ein Naturrasenfeld, ein Laufparcours sowie ein Spielplatz und Gastronomie zur Verfügung stehen.

Den Großteil der Kosten für den Bau des „Torneums“ trägt die Stadt Tornesch. 310.000 Euro kommen als Zuschuss von Land und Kreis. „Man kann schon jetzt sehen, dass wir gut vorankommen“, sagt Krügel. Die Probleme seien gelöst, die Mehrkosten durch den Kredit gegenfinanziert. FC Union-Chef Carsten Richter sagt: „Die Felder für die Soccerhalle kommen im November, bis dahin müssen wir auch die alte Anlage geräumt haben.“ Im Januar 2015 soll die Anlage eröffnet werden.