Laut DAK Gesundheitsreport stehen die Pinneberger im Landes- und Bundesschnitt aber gut da

Kreis Pinneberg. Die Bürger im Kreis Pinneberg sind häufiger krank. Laut den Ergebnissen des Gesundheitsreports der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) betrug der Krankenstand im Jahr 2013 kreisweit 3,7 Prozent. 2012 lag er um 0,1 Prozentpunkte niedriger. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt von 3,9 Prozent und dem Bundesdurchschnitt von 4,0 Prozent „sind wir ein gesunder Kreis“, bewertet Dr. Angelika Roschning, Fachdienstleisterin Gesundheit beim Kreis, die Expertise.

Die Krankenkasse wertet für die Studie jährlich die Daten ihrer Versicherten aus, sie bezieht ärztliche Diagnosen und Heilmittelverordnungen mit ein, befragt Experten sowie ausgewählte Bevölkerungsgruppen. Das Ergebnis: Im Kreis Pinneberg waren an jedem Tag des Jahres 2013 von 1000 versicherten Arbeitnehmern 37 krankgeschrieben, was der Quote von 3,7 Prozent entspricht. Der höchste Wert im Land wird mit jeweils 4,4 Prozent aus den Kreisen Plön und Ostholstein vermeldet, der niedrigste wurde mit 3,6 Prozent im Kreis Stormarn registriert.

Häufigster Verursacher von Krankschreibungen bleiben Rückenleiden, sie machen mit 20,1 Prozent jede fünfte Krankmeldung aus. Es folgen Erkrankungen des Atmungssystems wie etwa die Bronchitis, deren Häufigkeit um 25 Prozent zunahm. „Wir hatten im ersten Quartal 2013 eine Grippe- und Erkältungswelle, die zum Anstieg geführt hat“, erläutert Thomas Ehlert, Leiter des DAK-Servicezentrums.

Auf Platz drei der Rangliste der Krankschreibungen sind die psychischen Erkrankungen zurückgefallen. Die Fehltage durch seelische Leiden sind auf Schleswig-Holstein bezogen seit dem Jahr 2000 um 89 Prozent gestiegen. „Der Anstieg derartiger Erkrankungen hat sich im Kreis etwas abgebremst“, sagt Dr. Roschning. Grund zur Entwarnung gebe es jedoch nicht.

Das Fatale : „Während Kurzzeit-Erkrankungen wie Erkältungen für Arbeitgeber in der Regel leichter zu bewältigen sind, bedeuten längere Erkrankungen wie seelische Leiden meist größere Probleme.“ Das beweist auch ein Blick in die Statistik: 3,6 Prozent der Erkrankten, nämlich die Langzeitausfälle, sind im Kreis Pinneberg für 43,4 Prozent der Fehltage verantwortlich. Die Mehrzahl der Erkrankten, nämlich 38,6 Prozent, sind lediglich ein bis drei Tage außer Gefecht. Diese Gruppe verursacht 6,9 Prozent der Fehltage.

Die DAK wie auch andere Krankenkassen bieten Arbeitgebern Unterstützung beim betrieblichen Gesundheitsmanagement an. „Wir zeigen Wege auf, wie die Beanspruchung der Mitarbeiter durch effektive Prävention ausgeglichen werden kann.“ Die Initiative dazu müsse vom Arbeitgeber ausgehen.

Im Gesundheitsreport hat sich die DAK speziell die Situation ihrer 25 bis 39 Jahre alten Mitglieder angeschaut, weil sich in dieser Lebensphase Anforderungen aus Beruf und Familie ballen. Trotz dieser Mehrfachbelastung fällt diese Altersgruppe im Job seltener aus als jüngere Kollegen und ist kürzer krankgeschrieben als ältere Versicherte. Auch erwerbstätige Eltern leiden nicht mehr unter chronischem Stress als Berufstätige ohne Kinder.