Die weltberühmte Tiertrainerin Linda Tellington-Jones gibt Seminare in Norddeutschland

Borstel-Hohenraden/Henstedt-Ulzburg. Vom besonderen Umgang mit Pferden verstehen Nicht-Reiter nur selten etwas. Aber das Buch „Der Pferdeflüsterer“ von Nicholas Evans und den darauf basierenden Film von und mit Robert Redford kennen viele. Es geht um einen Mann, der in einer speziellen Körpersprache mit Pferden gewaltfrei kommuniziert. Menschen, die so etwas können, gibt es nur wenige, der bekannteste „Pferdeflüsterer“ ist wohl der Amerikaner Monty Roberts.

Autor Evans ließ sich von Dan M. „Buck“ Brannaman aus Wisconsin zu seinem Werk inspirieren, aber er hätte auch ein Buch über Linda Tellington-Jones schreiben können: Unter Pferdefreunden hat die kanadische Tiertrainerin, die heute auf Hawaii lebt, einen geradezu legendären Ruf. Mehr als 2000 Trainer lehren ihre Methode, jetzt kommt sie persönlich nach Borstel-Hohenraden und Henstedt-Ulzburg.

In Norddeutschland hat Linda Tellington-Jones zuletzt vor zehn Jahren ein Seminar gegeben. Diese Dame hat einfach wenig Zeit. Mit ihren 77 Jahren mutet sie sich immer noch ein großes Arbeitspensum zu: aufstehen morgens um 4 Uhr, arbeiten bis spät in die Nacht. Mehr als 300 Termine nimmt sie weltweit jährlich wahr. Drei Tage lehrt sie nun in zwei Seminaren, wie man besser mit Pferden, Hunden und Katzen umgehen kann. Zu verdanken ist dieses Gastspiel der Henstedt-Ulzburgerin Britta Freitag, die mit Tellington-Jones seit einigen Jahren befreundet ist. Sie hatte einst für sie Seminare organisiert.

Was ist das Besondere an Linda Tellington-Jones? Mit sanften ungewohnten Bewegungen und Berührungen hilft sie Tieren, physisch und psychisch ins Gleichgewicht zu kommen. Diese Berührungen sollen das Selbstbewusstsein steigern, Ängste abbauen, die Aufmerksamkeit wecken, Aggressionen besänftigen und die Beziehungen zwischen Mensch und Tier vertiefen.

In 21 Büchern hat sie ihre Kenntnisse festgehalten. Der „Tellington TTouch“ ist vielseitig anwendbar: Auch Hunde, Katzen oder Kaninchen reagieren darauf. „Er hilft, Tiere zu beruhigen, Vertrauen wiederherzustellen oder Angst und Schmerzen zu lindern“, sagt Britta Freitag. „Die kreisenden Tellington-Berührungen bewirken bemerkenswerte Veränderungen im Wohlbefinden und im Verhalten der Tiere.“ Zudem gibt es den „TTouch-Lernparcours“ mit speziellen Führtechniken, die Tieren und Menschen ermöglichen, alte Verhaltensmuster abzulegen, um ohne Gewalt und Angst zu lernen. Gibt es irgendwo auf der Welt Problemfälle, wird Linda Tellington-Jones eingeflogen und hilft – wenn sie Zeit hat. In vielen Ländern gibt es Coaches, die wiederum ihre Methode lehren.

Die Wurzeln dieser Methode reichen bis Moskau, wo der Großvater von der Trainerin Rennpferde des Zaren betreute. Die außergewöhnlichen Erfolge seiner Rennpferde führte er auf die täglichen Massagen zurück, die die Tiere zur Leistungssteigerung erhielten. Linda Tellington-Jones machte sich in den USA einen Namen durch ihre Erfolge im Distanzsport. Auch sie setzte dabei auf Massage und Körperarbeit, um ihre Pferde zu Höchstleistungen zu befähigen. Lange hielt sie den Weltrekord im 100-Meilen-Distanzrennen.

In Henstedt-Ulzburg gibt Linda Tellington-Jones am Sonnabend, 18. Oktober, von 10 bis 17 Uhr ein Pferdeseminar im Reitstall Petersen, Buschkoppel 2. Am Sonntag, 19. Oktober, folgt ein Hunde- und Katzenseminar im Hundeschulzentrum Kirmizi, Harbrookgweg 3, in Borstel-Hohenraden. Die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 69 Euro.