Der plötzliche Rückritt von Innenminister Breitner macht die Situation für die 7500 Polizeibeamten in Schleswig-Holstein nicht leichter.

Sie klagen über die starke Belastung, ständige Dienstplanänderungen, geringe Wertschätzung ihrer Arbeit, schlechte Ausstattung und zu geringe Zulagen für ihre vielen Nachtdienste. Die Stimmung bei der Polizei ist mies, wie die Versammlung der Gewerkschaft der Polizeibeamten jetzt in Quickborn eindrucksvoll unter Beweis stellte. Mit dem ehemaligen Berufskollegen Breitner hatte die Polizei zumindest einen Fürsprecher aus ihren Reihen in der Landesregierung. Damit ist es nun vorbei.

So wird Landespolizeidirektor Ralf Höhs jetzt allein gegen den drohenden Personalabbau kämpfen müssen. Gute Argumente hat der Landespolizeichef auf seiner Seite. Wenn die Bürger mehr Sicherheit auf den Straßen und Schutz vor Einbrechern haben wollen, müssen die Beamten angemessen ausgestattet und die Dienstpläne mit ausreichend Personal versehen sein. Sonst wird die Arbeit nicht vernünftig ausgeführt werden können.

Natürlich muss die Regierung schauen, ob sie nicht bestimmte Bereiche wie die Datenverarbeitung an Organisationen wie Dataport abgeben kann, die dies ohnehin in großem Stil länderübergreifend machen. Aber dass Polizeifahrzeuge unterwegs sind, die nicht einmal vernünftige Schutzschilde dabei haben, ist kaum zu fassen. Da ist der Wurm drin im Sparfimmel.