Schon länger trug Stefanie Fricke, Künstlerische Leitung Stiftung Landdrostei, die Idee in sich, Klang und bildende Kunst zu verbinden.

Pinneberg. „Wenn ich Bilder betrachte, bringt das häufig etwas in mir zum Klingen“, sagt sie und stellte fest, dass es anderen auch so erging. Die Ausstellung „Sounding Pictures“, die vom 26. September bis zum 16. November in der Pinneberger Drostei, Dingstätte 23, zu sehen und zu hören ist, sucht nach Querverbindungen zwischen Musik und Malerei.

Künstlerin Hildegard Elma aus dem ostfriesischen Leer, die selbst Geige spielt, führt den Pinsel wie einen Geigenbogen im langen Schwung über die Leinwand. In Ultramarin, Indigo und Magenta strahlen die großformatigen Aquarelle. Deren Größe ergibt sich aus der Reichweite ihrer Arme. Elma schichtet die Pinselstriche in strenger Form und gleichbleibendem Rhythmus aufeinander. Musik hören kann sie in der Schaffensphase aber nicht. „Dann könnte ich mich nicht konzentrieren.“

Im Kontrast zu der Leuchtkraft ihrer Werke steht die Arbeit des Quickborner Künstlers Edwin Zaft. Er spannte Stifte und in Farben getränkte Fäden über eine Rahmentrommel. Durch die Übertragung der Schwingungen des Instruments entstanden von Regelmäßigkeit geprägte Bilder, ebenso bei den „Windbildern“, bei denen der Wind an der Elbe die Schwingungen erzeugte.

Titelgebend ist die Komposition „Sounding Pictures II“ des norddeutschen Komponisten Helmut W. Erdmann. Mit grafischen Zeichen und geometrisch anmutender Notation versuchte er 1972 Klänge zu visualisieren und so auch für den musikalischen Laien zugänglich zu machen. Die Besucher der Drostei können das Stück hören und gleichzeitig in der Partitur verfolgen. Künstler Tobias Zaft hat das Werk in einer Videoinstallation aufbereitet.

Kreispräsident Burkhard E. Tiemann eröffnet die Vernissage am Donnerstag, 25. September, um 19 Uhr. Anschließend ist die Schau von Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr zu sehen. Eintritt: drei Euro, Schüler frei.