Schon klar. Viele der Anwohner, die jetzt über Lärm klagen, haben gegen das neue Wedeler Kraftwerk gekämpft und mit Sicherheit ihren Beitrag dazu geleistet, dass sich vorerst auf dem Areal am Tinsdaler Weg nichts tun wird.

Vielleicht haben sie damit auch dafür gesorgt, dass das in die Jahre gekommene Steinkohlekraftwerk jetzt länger laufen wird. Selbst Schuld, sagen die Kritiker der kämpfenden Anwohner. Doch zwei Jahre Lärm und länger – das hat niemand verdient. Nur weil die Zukunft des bereits vom Betreiber abgeschriebenen Kraftwerks ungewiss ist, entlässt das nicht aus der Pflicht, sich an die Lärmvorschriften zu halten.

In der Nacht sirrt und brummt es, am Tag kommen die Schiffe und entladen geräuschvoll. In beiden Fällen ließen die Anwohner nicht locker. Sie kämpften um die Messungen, die ihnen in beiden Fällen auch Recht gaben. Lärm macht krank. Wenn dann noch der ständige Kampf um Messungen und die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen hinzukommt, ist das alles nicht besonders gesundheitsförderlich. Erschreckend ist dabei, dass die Kommunikation zwischen dem Betreiber des Kraftwerks, der Aufsichtsbehörde und anderen beteiligten Ämtern nicht läuft. Da weiß der eine nichts vom Zeitplan des anderen. Die Anwohner können einem leidtun.