Kartellamt prüft noch immer Verkauf an Österreicher. Kunden und Lieferanten sind verunsichert

Uetersen. Die Uetersener Papierfabrik Stora hat für die Hälfte der Mitarbeiter in der Produktion Kurzarbeit angemeldet. Das bestätigte Geschäftsführer Thomas Rajcsanyi auf Anfrage. Dies sei jedoch nichts Ungewöhnliches, auch in der zweiten Jahreshälfte der Vorjahre sei saisonbedingt aufgrund der Auftragslage Kurzarbeit angemeldet worden. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass sich die Auftragslage in wenigen Monaten stabilisiert, sodass die Maschinen wieder rund um die Uhr laufen und besetzt sind.

Mehr Sorgen bereitet dem Unternehmen, dass das Bundeskartellamt noch immer kein grünes Licht für den im Mai vollzogenen Verkauf des Werkes an die österreichische Firma Brigl&Bergmeister gegeben hat. Wie berichtet, hatte der finnische Konzern Stora Enso sein Uetersener Werk für zehn Millionen Euro an Brigl&Bergmeister verkauft. Die Uetersener Papierfabrik macht einen Jahresumsatz von rund 155 Millionen Euro und beschäftigt derzeit 407 Mitarbeiter.

Die Hängepartie vor dem Bundeskartellamt, das offenbar eine zweite Phase der Prüfung eingeleitet hat, zeigt unerwünschte Wirkung. „Wir merken, wie verunsichert die Kunden und Lieferanten sind“, sagte Rajcsanyi. Es gebe immer wieder entsprechende Anfragen. Auch für die neuen Eigentümer sei diese Lage alles andere als angenehm.

Nadine Lorenz von der Pressestelle des Bundeskartellamtes wollte sich auf Anfrage nicht zum Inhalt des laufenden Verfahren äußern, das „bis zum 13. Oktober“ terminiert sei.