Eine Erkenntnis von Manfred Scholz

Mein Leben ist ohne Glanz. Nüchtern betrachtet. Ich werde nicht zu wilden Partys eingeladen, und unser Urlaubsziel lag nicht in der Karibik. Auch mein Wagen gibt nur wenig her. Kurz: Ich bin ein Normalbürger, also Durchschnitt. Also nix mit Blitzlichtgewitter und Jan Josef Liefers, Jogi Löw oder Franziska van Almsick als Tischnachbarn. In unserem Ferienhaus in den dänischen Dünen klingelte kein Klatsch-Reporter, um Privates zu erfahren. Ich habe nur mit dem netten Dorfbürgermeister geplaudert. Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten und auch Politisches kurz angeschnitten. Aber: Keine Zeile davon stand über diesen deutsch-dänischen Dialog in den Zeitungen.

Warum finde ich in der Öffentlichkeit nicht statt? Es liegt wohl daran, dass ich kein Promi bin. Unter dieser Berufsbezeichnung werden Stars und Sternchen aus der Unterhaltungsecke zusammengefasst. Von denen erfährt man, wer sich gerade von wem mit lautem Getöse getrennt und bei was sich einer wieder schrecklich daneben benommen hat.

Und was erfährt die geneigte Öffentlichkeit von mir? Nichts. Ein wenig mehr Glanz sollte mein Leben schon haben, finde ich. Allerdings: Ein Leben als Promi ist kein Zuckerschlecken! Möchten Sie ständig Blitzlichtgewitter ertragen müssen? Von Reportern belagert werden? Sich nur noch geschniegelt und gebügelt in der Öffentlichkeit zeigen zu können? Und: Als Promi müssen Sie sich jedes Wort dreimal überlegen. Damit habe ich beim Miteinander mit Menschen schon hin- und wieder meine Probleme. Wäre ich Promi würde eine ironische Bemerkung von mir die große Medienrunde machen. Nein, dann lieber kein Promi – sicherheitshalber.