Knapp 50 Delegierte haben am Sonnabend im Elmshorner Hotel Sportlife auf der 4. Ordentlichen Konferenz des ver.di-Bezirkes Pinneberg-Steinburg mit der Neuwahl des ehrenamtlichen Bezirksvorstandes den Schlusspunkt bei der Neuformierung der Führungsspitze für die knapp 10.000 Gewerkschaftsmitglieder gesetzt.

Elmshorn. Nach 13 Jahren als Vorsitzender ist Jürgen Utermark aus Altersgründen nicht mehr angetreten und Kristina Krüger als seine Nachfolgerin mit nur einer Gegenstimme bestimmt worden. Sie erklärte, dass sie die erfolgreiche Arbeit fortsetzen will und ver.di zu einer noch gewichtigeren Stimme für die Durchsetzung der Interessen der Beschäftigten werden solle.

Gastrednerin der Konferenz war Elmshorns ehemalige Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Sie warnte die Politik vor der immer mehr um sich greifenden Privatisierung öffentlicher Aufgaben, die derzeit ihren Ausdruck vor allem in den öffentlich-privaten Partnerschaften finde. „Wie überhaupt irgendjemand davon ausgehen kann, dass sich dieses Verfahren für die öffentliche Hand rechnet, kann ich nicht verstehen“, so Fronzek und gab ein Beispiel: Statt das Geld auf dem Kapitalmarkt selbst aufzunehmen und mit derzeit unter zwei Prozent Zinsen den Haushalt zu belasten, ließen die Kommunen Schulen durch Private errichten und zahlten dann sechs bis acht Prozent der Bausumme als Miete. Für das Honorar des Architekten der neuen Erich Kästner Gemeinschaftsschule, so Fronzek, habe die Stadt mehr bezahlt, als für die 30jährige Beschäftigung eines eigenen Architekten notwendig gewesen wäre.

Hier setzte auch Fronzeks Kritik an den Gewerkschaften an. Der öffentliche Dienst erwarte hohe Leistungen von seinen Beschäftigten. Für die Honorierung dieser Leistungen gäbe es aber kein wirklich wirksames Instrument. Sie forderte ver.di deshalb auf, die Tarifregelungen zur Leistungsprämie weiter zu entwickeln.