Eine Glosse von Rainer Burmeister

„Die Nachricht von meinem Tod wurde stark übertrieben", korrigierte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain einst eine Meldung über sein vermeintliches Ableben. Die Nachricht aus dem Halstenbeker Bauamt, am Freitag, 12. September, werde die Ampelanlage an der Hartkirchener Chaussee endlich in Betrieb genommen, war auch stark übertrieben. Die Anlage funktioniert immer noch nicht. Mark Twain lässt grüßen.

Weshalb es 15 Monate nach Installation immer noch keine Lichtsignale für täglich 16.000 Fahrzeuge und Hunderte Fußgänger gibt, war am späten Freitagnachmittag im Rathaus nicht mehr herauszufinden. Auch am Sonnabend und Sonntag blieb die Kreuzungsampel außer Betrieb. Noch immer signalisieren stattdessen kreuzweise verklebte Markierungsstreifen auf den Signalfeldern, dass diese Ampel nichts außer Untätigkeit signalisiert.

Vor einigen Tagen sah es noch so aus, als würde es in der längst zum Trauerspiel gewordenen Ampel-Posse doch noch ein Happy End geben. Techniker der Installationsfirma waren dabei, die Leuchtkörper der Anlage mit verlängerten Halterungen zu versehen und neu auszurichten. Doch das war es dann auch.

Das Trauerspiel geht also in die Verlängerung. Bis uns neue Nachrichten aus dem Rathaus erreichen, heißt es abwarten. Zum Schluss noch einmal Mark Twain: „Verschiebe nicht auf morgen, was genauso gut auf übermorgen verschoben werden kann.”