Immer wieder hinterfragen

8. September Leserbrief „Neben der Sache“

Richtig! Dem Verein Rentenfairness e.V. und seinen Initiatoren geht es nicht um eine Kampagne gegen die Beamten und Pensionäre. Es geht um die Ungerechtigkeit, die in den beiden Altersversorgungssystemen – Pension und Rente – gegen bestehendes Grundgesetz verstößt und die Einen nachweislich in Wohlstand und Sicherheit leben und die Anderen mit Zukunftsängsten in die zunehmende Altersarmut absinken lässt. Es geht um ein gerechtes, einheitliches und von zukünftigen Generationen finanzierbares System der Altersversorgung aller Bundesbürger, verbeamtet oder nicht.

Richtig! Diese Systemänderung ist nur durch den Gesetzgeber möglich. Durch Politiker, durch Volksvertreter. Und das mit einer 2/3 Mehrheit. Sollte es den Rentnern und denen, die es noch werden müssen, gelingen, sich zu einer Lobby zu vereinen, ist die 2/3 Mehrheit keine unüberwindbare Hürde.

Richtig! Unsere Volksvertreter haben sich innerhalb kürzester Zeit ihr eigenes Pensionssystem geschaffen – Schlaraffenland gleich. Durch immer neue, schnell und einstimmig beschlossene Gesetze versucht die Politik, das Thema eigene Diäten und Pensionen vor der Öffentlichkeit zu verschleiern.

Hier ist unser Ansatzpunkt: In der Öffentlichkeit immer und immer wieder diese ungerechte Selbstbedienungsmentalität zu hinterfragen. Zu fragen, wie gerecht die Politiker ihre üppigen und unentgeltlich zugebilligten Pensionen gegenüber den sinkenden Renten ihrer Wähler einstufen – und wer dies alles in Zukunft noch bezahlen kann. Junge Politiker haben die Brisanz dieser Altersversorgungsentwicklung bereits erkannt, ein Umdenken könnte möglich sein.

Freddy Rode, Barmstedt

Legendärer Fahrlehrer

6. September „Johannes und die Tücken des Wedeler Verkehrs“

Die Tücken lernte ich 1981 kennen. Als eingefleischter Bahnfahrer hatte ich keinen Führerschein, bis meine Frau mir drei Wochen vor Antritt einer Urlaubsreise ein Ultimatum stellte: Erwerb eines Führerschein oder Absage. Was als Hamburger bei einer solchen Fristsetzung tun? Der Geheimtipp in den Elbvororten hieß Wedel, begründet auf dem Ruf des mittlerweile legendären Fahrlehrers Peter Schiefer. Ein kantiger Kerl mit rauem Ton, aber sehr erfolgreich, wenn man sich ihm unterordnete. Auch für scheinbar hoffnungslose Fälle. Bereits die zweite Fahrstunde führte nach Hamburg. Die Tricks beim Parken wurden im Schnellgang und dennoch intensiv und gründlich vermittelt. Autobahnfahrt auch. Zwölf Stunden bis zur Prüfung, und die Kollegen in Hamburg staunten.

Als ehemaliger Zeitsoldat war mir der Typ Schiefer, der auch von der Bundeswehr kam, nicht fremd. Das gleiche Erleben dann mit meinen beiden Kindern. Die brauchten dann wegen der Verkehrsverhältnisse etwas länger. Mein Sohn lernte bei Eis und Schnee. Mittlerweile sind wir in die Stadt dieses Fahrlehrers gezogen und sehen ihn immer noch aktiv unterrichten.

Peter Schmidt, Wedel

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