Die Fledermausexperten der Arbeitsgruppe Fledermausschutz und Forschung AGF im Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein haben das geschützte Kummerfelder Gehege auf dort lebende Fledermausarten untersucht.

Kreis Pinneberg. Die Experten haben dabei eine große Vielfalt an Feldermausarten gefunden, darunter zwei, die als besonders selten gelten.

Mit Ultraschallgeräten hat die Arbeitsgruppe das Areal untersucht und so die Ultraschallrufe der Tiere orten können. Neun verschiedene Fledermausarten wurden in dem Kummerfelder Gehege geortet. Zwei von ihnen haben ihre Quartiere in Häusern und nutzen den Wald nachts zum Jagen von Insekten. Sieben weitere Arten seien typische Waldarten.

Besonders erfreut sind die Fledermausexperten darüber, dass sieben Exemplare des Kleinen Abendseglers gefunden wurden, die vermutlich zu einer Wochenstube gehören. Das bedeute, dass sich diese bedrohte Art in dem Wald vermehrt. Der Kleine Abendsegler steht auf der Roten Liste der stark gefährdeten Säugetierarten im Schleswig-Holstein.

Außer dem bedrohten Kleinen Abendsegler ist das Team auf drei Exemplare der ebenfalls stark gefährdeten Großen Bartfledermaus gestoßen. Es wird vermutet, dass auch diese eine Wochenstube in dem Gehege haben.

Kritisch sieht der Nabu, dass die intensive Landwirtschaft und auch die zunehmende wirtschaftliche Nutzung von Wäldern die Lebensräume von Tieren wie Feldermäusen immer weiter einschränken. Den Tieren fehle durch das Entfernen von morschen Hölzern und dem Fällen von Bäumen mit Astlöchern und Fäulnishöhlen sowohl der Lebensraum als auch zunehmend Nahrung.

Fledermäuse fressen vorwiegend nachts Insekten, wie etwa Mücken und Nachtfalter. Die nachtaktiven Jäger haben kaum natürliche Feinde, gehören laut Umweltverbänden aber zu jenen Lebewesen, die am meisten unter intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung natürlicher Lebensräume durch den Menschen leiden.