Ungerechte Regelung

21. August „Mit ihnen können Rentner rechnen“

Dass es schlicht ungerecht ist, wenn ein Teil der Arbeitnehmer (der größere und Ärmere) rund 20 Prozent seines Einkommens für seine und alle anderen Arbeitnehmer für die soziale Sicherung ausgeben muss, während andere Gruppen davon befreit sind, ist wohl jedem Bürger einsichtig.

Das Streikrecht dieser Arbeitnehmer berechnet sich (Zahlen aus der IG Metall-Satzung) ungefähr so: 15 Euro Stundenlohn = etwa 2500 Euro Monatslohn. Beitragskosten: ein Prozent des Monatslohns = 25 Euro pro Monat = 300 Euro pro Jahr. Nach fünf Jahren Beitragsleistung (sonst gibt es weniger) hat das Mitglied Anspruch auf das 14- fache seines Beitrags pro Woche. Das ergibt 14 mal 25 = 350 Euro pro Woche = 1400 Euro pro Monat. Der streikende Arbeitnehmer verliert also 1100 Euro pro Monat. Diese Zahlen stellen nur die Verhältnisse dar.

Ein Beamter oder Staatsangestellter bekommt seit Jahrzehnten nach einiger Quengelei mit seinem Arbeitgeber eine Anpassung, die sicherlich etwas geringer ausfällt, aber kostenlos. Trotzdem haben sich die Beamtengehälter und Pensionen nicht ins Bodenlose gesenkt.

Uwe Jungclaus, Rellingen

Schreiende Ungerechtigkeit

Ich selber bin Angestellte und mir sind die genauen Regelungen bei den Pensionären nicht bekannt.

Wenn es tatsächlich zutrifft, dass bei Beamten die letzten beiden Jahre für die Berechnung der Pension herangezogen werden und dann knapp 72 Prozent gezahlt werden, dann ist es eine schreiende Ungerechtigkeit. Die Aussage von Frau Schwitzer, dass in der freien Wirtschaft Betriebsrenten gezahlt werden, trifft doch nur auf einen geringen Teil zu.

Die Bürger unseres Landes, die einen Eigenanteil in die Altersvorsorge einzahlen müssen (Rentenversicherung derzeit 9,45 Prozent vom Bruttolohn) erhalten den geringsten Betrag im Alter. Hier werden auch nicht nur die letzten beiden Jahre vor Renteneintritt berücksichtigt, sondern es wird das gesamte berufliche Leben berücksichtigt und dann nur rund 63 Prozent davon gezahlt. Ein Weihnachtsgeld haben die Rentner auch nie erhalten.

Das Argument für die Beamten, dass das Arbeitsverhältnis ein Leben lang andauert, und dieses entsprechend honoriert werden müsste, ist untragbar. Wie viele Arbeitnehmer hätten gerne einen Dauerarbeitsplatz mit gesicherten Verdienststeigerungen, der ihnen ein Leben ermöglicht ohne Hilfe vom Staat zu beantragen.

Das hat nicht alles nur mit Qualifikation zu tun. Es gibt auch weniger qualifizierte Beamte. Die Aussagen von Frau Schwitzer erschrecken mich.

Sigrid Dieterle, Uetersen

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